Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
Liebe Gemeinde,
habe mir im Spätsommer einen MX-5 NA 1.8 gekauft, mit 195/50R15-Sommerreifen auf 7x15-Alufelgen, 35 mm tiefergelegt.
Benötige nun Winterreifen samt passenden Felgen.
Nach Auskunft meines Reifenhändlers (Vergölst) wie auch nach den Auswahlprogrammen einiger Internet-Anbieter (z. B. Wheelmachine2000) kann ich letztlich nur zwischen zwei oder drei verschiedenen Felgen wählen (z. B. Autec Arctis 6.5x15), wenn keine Umbaumaßnahmen und/oder TÜV-Eintragung erforderlich werden soll. Und dabei ist die Tieferlegung gar nicht berücksichtigt!
Wie kann das sein, wo doch meine Sommerräder mit 7x15 bereits eingetragen sind? Ich dachte, 7x15 ist 7x15. Und warum paßt derselbe Reifen auf 6.5x15 und auf 7x15, aber nicht jede 7x15- oder 6.5x15-Felge in meine Radkästen? Was hat das Felgendesign damit zu tun?
Ich habe keine Lust, nur wegen der Wahl eines bestimmten Felgendesigns mein Auto umzubördeln. Wollte ich 18-Zoll-Felgen in meinen MX-5 einbauen, könnte ich den Aufwand ja verstehen.
Zusatzfrage bei dieser Gelegenheit:
Lohnt sich der Kauf des deutlich teureren Semperit Sport Grip 195/50R15H gegenüber einem Barum Polaris 2 195/50R15T, wenn ich ohnehin nicht beabsichtige, im Winter über 190 km/h zu fahren? Den Semperit gibt es in dieser Größe nicht als T-Reifen.
Vielen Dank im voraus für Eure Antworten!
Ex-Opelfahrer
RE: Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
Hallo Jens,
kannst Du uns bitte noch ein paar Informationen geben?
Was für 7x15-Felgen sind das, die Du auf dem Wagen fährst? Sind es Original-Mazda-Felgen oder Zubehör-Felgen?
Welche Reifengrößen sind in Deinem Fahrzeugschein (Ziffern 20-23) eingetragen?
Sind weitere Angaben zu den Felgen eingetragen worden? Das ist üblich bei Zubehörfelgen, die nach Gutachten eingetragen werden.
In Deine Radkästen sollte (nahezu) jede 6,5x15 bzw. 7x15-Felge passen. Aber es gibt Unterschiede in der Einpresstiefe (ET). Bei Zubehörfelgen wird idR die Größe einschließlich ET eingetragen. Meist auch noch der Hersteller und der Typ der Felge. Dann darfst Du nicht einfach eine andere beliebige 7x15-Felge fahren.
RE: Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
>Lohnt sich der Kauf des deutlich teureren Semperit Sport Grip
>195/50R15H gegenüber einem Barum Polaris 2 195/50R15T, wenn
>ich ohnehin nicht beabsichtige, im Winter über 190 km/h zu
>fahren? Den Semperit gibt es in dieser Größe nicht als
>T-Reifen.
Hallo Jens,
ich finde den Barum bei Nässe nicht besonders toll, den Semperit kenne ich nicht.
"Lohnen" kann sich der Mehrpreis für einen Reifen dann, wenn der teurere dich auf der Bahn hält, während du mit dem billigen in der nassen Kurve abgeflogen oder aufgrund des längeren Bremsweges dem vor dir Bremsenden hinten aufgefahren wärst.
Aber wer weiß das schon...
RE: Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
Momo 7Jx15 H2 Typ 123*Lt., dann UB-Nr. G58... TÜV Hessen
Leider keine ET angegeben.
Standardmäßig vorgesehen sind noch 185/60R14 82H und 175/65R14 82Q M+S.
Tendiere jetzt dazu, die Felge Autec Arctic 6.5x15 zu nehmen. Da wäre laut Vergölst und wheelmachine2000.de keine Eintragung erforderlich und mit dem Design könnte ich leben.
Doch welcher optische und fahrtechnische Unterschied besteht zwischen einer 6.5x15-Felge und einer 7x15-Felge?
Jens
RE: Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
>Momo 7Jx15 H2 Typ 123*Lt., dann UB-Nr. G58... TÜV Hessen
>Leider keine ET angegeben.
Warum leider? Wenn es Deine Felge mit unterschiedlichen ET gäbe könntest Du sie alle fahren. Ist ja kein Nachteil.
>Tendiere jetzt dazu, die Felge Autec Arctic 6.5x15 zu nehmen.
>Da wäre laut Vergölst und wheelmachine2000.de keine Eintragung
>erforderlich und mit dem Design könnte ich leben.
Keine Eintragung? Haben die Felgen eine ABE für den MX-5?
>Standardmäßig vorgesehen sind noch 185/60R14 82H und 175/65R14
>82Q M+S.
Wie wäre es denn mit den Serien-Alus vom NA? Das sind zwar 14-Zöller. Aber die sind relativ leicht, über die Börse oder über eBay oft sehr günstig zu bekommen und Du könntest sie mit den 185/60er Reifen ohne Eintragung fahren. Für den Winter vielleicht gar keine schlechte Wahl?
>Doch welcher optische und fahrtechnische Unterschied besteht
>zwischen einer 6.5x15-Felge und einer 7x15-Felge?
Wie das Rad im Radkasten steht hängt neben der Felgenbreite auch noch von der ET ab. Je breiter die Felge und je geringer die (idR negativ angegebene) ET, desto weiter kommt die Felge nach außen.
Je breiter die Felge, desto mehr wird ein Reifen gleicher Breite "aufgespannt", wird also breiter und flacher. Das kann zu besserem Einlenkverhalten führen, da der Reifen sich auf der Felge weniger verformen kann.
RE: Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
>Lohnt sich der Kauf des deutlich teureren Semperit Sport Grip
>195/50R15H gegenüber einem Barum Polaris 2 195/50R15T, wenn
>ich ohnehin nicht beabsichtige, im Winter über 190 km/h zu
>fahren? Den Semperit gibt es in dieser Größe nicht als
>T-Reifen.
fahre den barum auch in der größe, im schnee recht gut, zumindest im winter im dicken schnee auch cole de la schlucht gemeistert ohne stecken zu bleiben ;-) hier im odenwald auch bisher jede zugeschneite strecke gemeistert
bei nässe etwas vorsicht walten lassen, aber ich kenn sommerreifen die bei nässe weitaus schlimmer sind
auf dem trockenen auch flott zu bewegen :-)
RE: Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
>>Tendiere jetzt dazu, die Felge Autec Arctic 6.5x15 zu
>nehmen.
>>Da wäre laut Vergölst und wheelmachine2000.de keine
>Eintragung
>>erforderlich und mit dem Design könnte ich leben.
>
>Keine Eintragung? Haben die Felgen eine ABE für den MX-5?
Ich gehe davon aus.
>Wie wäre es denn mit den Serien-Alus vom NA? Das sind zwar
>14-Zöller. Aber die sind relativ leicht, über die Börse oder
>über eBay oft sehr günstig zu bekommen und Du könntest sie mit
>den 185/60er Reifen ohne Eintragung fahren. Für den Winter
>vielleicht gar keine schlechte Wahl?
Ich finde sie schrecklich. Knubbelig und sehen aus, als wären sie aus Kunststoff und nicht aus Metall. Also die alten bis 1994 meine ich.
>>Doch welcher optische und fahrtechnische Unterschied besteht
>>zwischen einer 6.5x15-Felge und einer 7x15-Felge?
>
>Wie das Rad im Radkasten steht hängt neben der Felgenbreite
>auch noch von der ET ab. Je breiter die Felge und je geringer
>die (idR negativ angegebene) ET, desto weiter kommt die Felge
>nach außen.
ET = Maß, wie weit das Rad in den Radkasten "gepreßt" wird?
>Je breiter die Felge, desto mehr wird ein Reifen gleicher
>Breite "aufgespannt", wird also breiter und flacher. Das kann
>zu besserem Einlenkverhalten führen, da der Reifen sich auf
>der Felge weniger verformen kann.
Dann hätte ich ja mit einem Reifen der Größe 195/50R15 auf der 6.5x15-Felge weniger Platz im Radkasten (nach oben hin) als mit demselben Reifen auf einer 7x15-Felge, oder?
Jens
RE: Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
Danke für den Erfahrungsbericht.
Bin gleichwohl noch unentschlossen. Habe hier im Rhein-Main-Gebiet mehr Nässe als Schnee.
Jens
RE: Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
So, habe nun heute bei meinem zweiten Besuch bei Vergölst erstmals mitgeteilt bekommen, daß ich neue Alufelgen wegen der Tieferlegung in jedem Fall eintragen lassen muß, da eine ABE immer nur für den Serienzustand des entsprechenden Fahrzeugs gilt.
Habe nun die Faxen dicke und suche mir einfach die Felge aus, die mir gefällt, und die kommt drauf, basta. Wenn andere Leute 17-Zoll-Felgen mit 225er-Bereifung in ihrem MX-5 NA unterbringen, werde ich ja wohl noch ohne größere Probleme eine beliebige handelsübliche 7x15-Felge fahren können.
Danke Euch trotzdem für Eure Antworten, verstehe nun ein wenig mehr von der Materie als vorher, wenn auch noch nicht wirklich viel.
Jens
P. S.: Für stärkere Normierung von Felgen! Für einheitliche Einpreßtiefen! (Lamer-Spruch, ich weiß)
RE: Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
>
>So, habe nun heute bei meinem zweiten Besuch bei Vergölst
>erstmals mitgeteilt bekommen, daß ich neue Alufelgen wegen der
>Tieferlegung in jedem Fall eintragen lassen muß, da eine ABE
>immer nur für den Serienzustand des entsprechenden Fahrzeugs
>gilt.
>
Genauso isses; da hat der Vergölst-Mensch vollkommen Recht. Viele Reifenfachhändler sehen da leider oft drüber weg und der Kunde ist der Dumme, wenn der TÜV oder die Schmiere bei einer Kontrolle mal etwas penibler ist.
Wegen Einpresstiefe und sonstiger Felgen-Fachbegriffe schau mal hier:
http://img362.imageshack.us/img362/1...ansicht4mz.jpg
Radanschlußfläche = Bremstrommel oder Bremsscheibe
Radmitte = von Felgenhorn zu Felgenrand
Einpreßtiefe = entspricht dem gemessenen Abstand zwischen Radanschlußfläche und Radmitte
Ist die Radmitte gleichzeitig Radanschlußfläche ergibt sich eine Einpreßtiefe von NULL (ET 0).
Eine positive Einpreßtiefe (z.B. ET 25) bedeutet eine Spurverschmälerung um ca. 2,5 cm pro Radseite.
Eine negative Einpreßtiefe (z.B. ET -10) bedeutet eine Spurverbreiterung um ca. 1,0 cm pro Radseite.
Die Felgenbreite wird immer in Zoll (") angegeben (1 Zoll = 2,54 cm)., d.h.: eine 7 Zoll Felge hat eine Breite von 7 x 2,54 cm = 17,78, also ca. 18 cm.
RE: Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
Moin, 185/14 dürfte ja als Notlösung immer noch im Schein stehen oder?
Von der Optik aber auch vom Fahrgefühl liegen da aber große Unterschiede zwischen 185/6014er auf 6" und 195/55/15er auf 7".
Bei den WR auf den Serien NA Felgen beginnt der Grenzbereich 1 km/h über der STVO :S . Dafür geht das Driften dann auch mit links. }(
Komfortaler und gutmütiger ist es aber. Die Seitenführung ist aber deutlich geringer. Von 195er Sommerreifen auf 185er Winterreifen wirst du dich heftig umstellen müssen.
Andreas
RE: Winterräder ohne Notwendigkeit einer TÜV-Eintragung
Dank Dir für die Zeichnung, Klaus! Sehr aufschlußreich!
Bleibe auch im Winter bei 195/50R15, Andreas. Keine Lust auf einen "schmalen Fuß".
Jens