alle Fahrzeuge - Batteriespannung beim anlassen ?

[MX5_Bochum]

Hallo zusammen, benötige mal eine Idee.
Wie tief darf die Batteriespannung absacken wenn der Motor gestartet wird, also in dem Moment wo der Magnetschalter den Anlasser betätigt ?
Bei einem neuen NC-FL nach 30 minütiger fahrt, haben wir die Batteriespannung an der Radioklemme perm +12V ( B+) bei dem Motorstart gemessen.
Das Ergebnis ist niederschmetternd, gerade mal 8 - 8,5 Volt liegen in dem Moment an.

Darum meinen Frage, wie tief darf die Batteriespannung bei einer "gesunden" Batterie abfallen, wenn der Anlasser betätigt ist?




Der Hintergrund ist folgender:
Ich habe für diverse Autoradios eine Motorstartüberbrückung konstruiert, also das Radio schaltet nicht ab, wenn der Zündschloßschalter die Spannung am Radio unterbricht.
Dies gilt aber nur für die Kl. 15 nicht für Kl. B+ .
Kl. B+ (perm +12V) darf aber bei den meisten Autoradios nicht unter 9,5 Volt abfallen, da sonst der Stromfluss bei 95% der Radios zu gering ist und diese sich abschalten.
Kl.15 hingegen kann durch die Motorstartüberbrückung bis zu 8 Sekunden spannungslos sein ohne das dass Radio abschaltet.

[m00se]

Mir als Kfz-Mechatroniker-Azubi wurde beigebracht, dass die Spannung nicht unter 9 Volt fallen darf.

[RX55]

Hi,

wenn Du dafür bezahlen willst, google mal nach der DIN 40839, in welcher unter anderem der zu erwartende Spannungsverlauf beim Anlassen beschrieben wird. Kostet rund 64 Euro. Dann hast Du aber auf jeden Fall die gesicherte Information.

Beim folgenden Link ist ein vom Netzgerätehersteller EA, welcher auch Netzgeräte anbietet, die so einen Startimpuls bzw. Anlasskurve nachbilden, ein Bild dabei. Hier sieht man, das die Spannung dabei bei einem 12 Volt System auf bis zu 5,5 Volt einbricht. Das ist auch je nach Stärke des Anlassers und dem Zustand der Batterie völlig in Ordnung. Die Steuergeräte im Auto müssen beispielsweise bis ca. 6 Volt noch auf dem CAN Bus kommunizieren können.

www.all-electronics.de/media/file/4104

Beim googlen nach Anlasskurve DIN 40839 findet man einen Wikipediaeintrag, in dem zu einem Bild auf einer Seite eines anderen Netzgeräteherstellers (Heiden) verwiesen wird. Dort gibt es das Bild aber leider nicht mehr.

Frank

P.S.: Du wirst Dir wohl einen kleinen Batteriepuffer bauen müssen, der im Startmoment das Radio versorgt.

[MX5_Bochum]

Danke für die Antworten und die Links.
Sieht schlecht aus das ganze.
Ein Batteriepuffer ist nicht nur kompliziert sondern auch aufwändig.
Ein Autoradio benötigt zum Betrieb 3 Leitungen.
Die Last und Speicherspannung, allgemein gelbes Kabel
Die "Remote"Leitung, also die KL.15 oder auch Zündungsplus oder ACC genannt.
Auf der KL. 15 fliesst nur ein geringer Strom von 0,5 - 5 mA
Auf der KL. B+ also dem gelben Kabel fliesst ein Strom von 5mA im Standby und bis zu 15 Ampere maximal.
Und genau dieses Klemme darf nicht unter 9 Volt abfallen, was sie aber bei einem MX-5 NC während des Motor startens macht.
Die KL. 15 kann man mit einem Diode und einem Kondensator auch während des Motorstartens für einige Sekunden aufrecht erhalten,da hier nur ein kleiner Strom fliesst.
Bei der KL. B+ fliesst aber mindestens ein Strom von 1 Ampere wenn auf KL15 eine Spannung anliegt.
Hier nutzt ein kleiner Kondensator schon nichts mehr.
Auch muss diese Leitung gegen Stromrückfluss gesichert werden, was aber 0,9 Volt Verlustspannung an der Endstufe bedeutet.

Leider habe ich alle zuvor geprüften Optionen an einem Toyota Diesel mit fetter Batterie durchgeführt, hier brach die B+ Spannung nie so tief ein.

[mx31]

Dann hilft dann als simple Lösung wohl nur ne fette Batterie im
Kofferraum, oder eine eigene Batterie fürs Radio...

Mal ne generelle Frage: Warum überhaupt eine Radio-"Notversorgung" beim Starten?
Der MX hat doch keine Start-Stopp Automatik, wo das mehr als einmal pro Fahrt auffallen würde???

Oder ist das dann so ein Hifi-Overload Auto, bei dem der Fahrer gerne
laut wummernd irgendwelche Club-Beats in die Gegend schallt und es die
Peinlichkeit nur noch übertreffen würde wenn beim Motorstart kurz Ruhe herrscht?

[Blackbird1100]

Der war jetzt fies..

Wobei ich sagen muss, mich nervt es auch, dass der Radio neu startet und erneut das USB-Medium ausliest, bis wieder Musik kommt.

[MX5_Bochum]

Die Motorstartüberbrückung für das Radio ist für folgende Situationen gedacht.
1. keine Unterbrechung der Medienwiedergabe
2. verhindern eines "Neustarts" mit längerer Bootzeit von Multimedia Geräten.
3. Medienerhalt von externen Speichergeräten
4. Navigationsunterbrechung vermeiden
Warum ein Motor abgestellt und wieder angestellt wird, muss man ja wohl nicht näher aufzeigen, obwohl....
Ampelphase, geschlossener Bahnübergang, Stau usw.

[AIO]

Also ich bin jetzt elektrotechnich nicht so voll auf der Höhe, aber es gibt doch diese 1-2 Farad Kondensatoren, speziell für Autos die große Bässe und Endstufen verbaut haben damit die überhaupt noch Strom für den Motor überhaben, da wird doch dann auch der kurzzeitig geforderte Strom aus dem Kondensator gezogen (Kondensator ist ja schneller zu entladen und zu puffern als eine Batterie wenn ich mich nicht täusche)

Wenn du so einen Kondensator parralell zur Batterie in deine Klemme 15 einschleifst sollte das Radio doch eigentlich normal weiterlaufen können oder irre ich mich?

Bzw entweder paralell zur Batterie oder als eigenen Stromkreis wo der Kondensator direkt die Versorgung übernimmt wenn die Batterie keinen Strom mehr liefert.


Wie schnell sich jetzt 2 Farrad bei moderater Lautstärke ohne Verstärker oder Endstufe entladen kann ich jetzt nicht sagen, geschweige denn ausrechnen, aber wenn man ein Serienradio damit betreiben will wirds ja wohl nicht so wenig sein... denke ich mal

Diese Kondensatoren gibts sogar mit digitaler Anzeige:

http://www.voelkner.de/products/6940...h-Cr-1000.html

Wenn man nun Wert darauf legt kann man sich diese Anzeige ja dann ins Cockpit legen, wenn man dann langsam aber sicher unter 10 Volt kommt muss man dann eben den motor starten damit das Radio nicht ausgeht...


Wäre jetzt ne Idee, ich weiß nur nicht ob sie gut ist

[MX5_Bochum]

Ideen und Denkanstöße sind grundsätzlich immer gut, so auch die Deinige.
Leider funktionieren nicht immer alle Ideen so wie man sich es vorstellt.

In dem oben geschilderten Prozedere gibt es ein zwei kleine "Missverständnisse"

1.
Klemme 15
Diese Klemme versorgt ein Radio über den allgemein in rot gehaltenen Anschlußdraht nicht mit Spannung/Strom im herkömmlichen Sinn, sondern dient nur dazu es zu aktivieren, genau so wie eine ältere Car Hifi Endstufe ( Verstärker ) eine "Remote" Leitung benötigt um eingeschaltet zu werden.
Sicherlich fließt auch hier ein minimalistischer Strom, der ist aber sehr gering und liegt wohl nie höher als 0,005 A oder auch 5 mA
meist liegt dieser Strom bei modernen Multimediageräten bei 0,0005 - 0,001 A oder auch 0,5 - 0,1 mA.
Hier reicht ein kleiner Kondensator von 470 - 1000 µF ( 1,00€ ) und eine Diode ( 0,20€ ) die dafür sorgt das der Strom nur in die Richtung fliesst in die ich Ihn brauche.

2.
Klemme B+
Bei der zweiten Leitung am Radio, die KLemme B+ oder B1 oder nennen wir sie einfach "Dauerplus", meist in gelb gehalten, sieht die Sache anders aus.
Diese Klemme hat im Grunde zwei Aufgaben.
Diese Klemme versorgt den flüchtigen Speicher im Radio mit Strom damit z.B die Radiosender, eine interne Uhr usw. erhalten bleiben.
Aufgabe Nr. 2 ist die sogennnte Laststromversorgung des Gerätes.
Hier fliessen recht hohe Ströme, je nach Gerät bis über 15 Ampere
Ein Grundstrom bei Geräten mit 6"-7" Zoll Monitor und LED Backlight liegt bei ca 1100 mA je nach Audioquelle und abgerufener Verstärkerleistung steigt dieser Wert bis auf über 15 Ampere an.
Diesen Anschluß könnte man mit den aufgezeigten Head Cap Kondensatoren "stützen" was aber zumindest die preisliche und simple Umsetzung einer Motorstartüberbrückung zu nichte macht.

Der Head Cap Kondensator dient ja nur dazu, um plötzlich und kurzzeitige hohe Ströme zu kompensieren damit die Versorgungsspannung der Hifi Endstufe nicht zusammenbricht.
Dies liegt aber so im 2 Volt und millisekunden Bereich
GGF. wird der Kondensator die B+ Leitung am Radio während des Motorstarts stützen, dazu müsste aber auch der Stromfluss richtungsgebunden sein, damit man nicht zu viel Kapazität für "andere Verbraucher", wie z.B dem Anlasser verliert.
Hier müsste man wieder mit einer Diode arbeiten.
Eine Diode mit 15 - 20 Ampere Leistung ist schon recht groß, teuer und vor allem reduziert sie die Spannung in Flussrichtung.
Dem Radio macht das nichts, aber der im Radio verbauten Endstufe.
Diese leistet nun ein wenig weniger als angegeben und kann deutlich früher verzerren.


Die Idee der Motorstarüberbrückung sollte so aussehen das der "Baustein" hinter dem Radio platziert werden kann und nicht größer ist als max. eine halbe Streichholzschachtel.
Außerdem sollte es nicht mehr als 10 Euro kosten und für jeden normal technisch versierten Menschen zu verbauen sein.


Bei einem qualitativ hochwertigen Head Cap Kondensator zahle ich bald genau so viel Geld wie für eine 66 AH Starterbatterie.
Diese würde vermutlich bei Motorstart auch in der Lage sein die B+ Leitung auf mindestens 9 Volt zu halten.


Dennoch eine schöne Überlegung von Dir - Danke

[pit von DO]

Die Batterie mittels Relais im Startvorgang vom Radio abtrennen, währenddessen Spg mit einem kleinen Akku puffern.