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projekt-mx5.de

Ergebnis 1 bis 15 von 15
  1. #1
    Avatar von HansHansen
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    Straffere Stabis - Effekt?

    Hallo Leute,

    gerade in einem Benzingespräch gefunden:

    Ich muss doch die Achse am Stabi härter stellen, die zuerst ausbrechen soll?

    Ein härterer Stabi wird mir verkauft mit der Ansage "Verringerte Seitenführungskraft", richtig?

    Heißt das, die andere Achse gewinnt dadurch?

    Wenn ich vorne und hinten gleichmäßig härter werde, also die Balance nicht verändere, habe ich hinterher noch genau so viel Seitenführungskraft?

    Danke für alle erhellenden Antworten.
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  2. #2
    Avatar von Chrystalwhite
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    RE: Straffere Stabis - Effekt?

    Nach meiner Logik:


    Bei einem weicheren Stabi habe ich eine stärkere Seitenneigung der Karosserie und in der Folge eine stärkere Entlastung des kurveninneren Rades und eine stärkere Belastung des kurvenäußeren Rades.

    Damit ist das kurveninnere Rad weniger in der Lage Seitenführungskräfte zu übertragen, dementsprechend müsste das kurvenäußere Rad mehr übertragen, wenn der Zeitpunkt des Abflugs gleich bleiben soll.

    Kann es aber wahrscheinlich trotz eines höheren Reibwertes zur Straße nicht im gleichen Maße, wie die Seitenführungskräfte innen schwinden.

    Daher würde ich eher sagen:

    Härterer Stabi: Mehr Seitenführung bei weniger Komfort.

    Weicherer Stabi: Genau umgekehrt.


    Oder habe ich einen Denkfehler ?

    93' NA, Kristallweiß, Leder, Sitzh., Koni, MAS....

  3. #3

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    RE: Straffere Stabis - Effekt?

    Ich bin dann mal so frei und pappe meine Äußerungen aus den
    Benzingesprächen auch hier hin, inkl. Werner-Zitat.

    (Werner: )
    >Wenn Du mit dem Hintern wedeln willst muss der hintere Stabi
    >so hart wie möglich eingestellt sein.

    Bei Alleinbetrachtung des hinteren Stabis mag das so sein.
    Beim Vergleich zum Zweit-NA (Koni-gelb mit Serienstabis) nehme ich
    es so wahr, dass der Erst-NA (Koni-Gewinde (weicher
    als Koni-gelb) mit FM-Stabis)
    weniger einlenkfreudig ist (durch die stärkere Verkopplung
    der kurvenäußeren und inneren Räder hinsichtlich des
    Ein- bzw. Ausfederns) und einen kleineren Grenzbereich
    (= Heck bricht erst garnicht aus, wenn dann aber heftig) hat.
    Daher schreibe ich dem Zweit-NA ein agileres und besser
    dosierbares Fahrverhalten zu (auch wenn die reale Kurvengeschwindigkeit
    niedriger sein mag). Und insofern bringe ich den
    Zweit-NA lieber zum Heckausbrechen (weil besser dosierbar und weniger
    Abfluggefahr).

    In der Gesamtbetrachtung bin ich also eher bei Chrystalwhite
    (bzw. einem möglichen Denkfehler). Der engere Grenzbereich meines
    Erst-NA mit härteren hinteren Stabis könnte zumindest
    für "Mehr Seitenführung" bei gleichem Tempo (bis
    kurz vorm Ausbrechen bzw. Abflug) sprechen.

    Evtl. spielt es bei meinen Er-fahrungen auch noch eine Rolle,
    dass meine beiden NAs ein NB-Sperrdiff haben.

  4. #4
    AWD
    Guest

    RE: Straffere Stabis - Effekt?


    > Ich muss doch die Achse am Stabi härter stellen, die zuerst ausbrechen soll?

    Kurze Antwort: ja

    Man kann das beliebig kompliziert machen, oder aber auf den Satz reduzieren:
    "härterer Stabi = geringeres Wanken, aber auch tendentiell geringere Traktion der gesamten Achse".

    Nicht grundlos treibt man Autos seit eh und je z.B. das Untersteuern
    durch einen weicheren Stabi vorn und/oder härteren Stabi hinten aus -
    und vice versa natürlich.

    Aber auch hier gilt: your mileage may vary ...
    wie sich das "Gesamtsystem" Auto verhält, hängt auch noch von anderen Faktoren ab
    (z.B. auch: Sperre oder nicht).

    Nebenbei: Manche Autos haben auch aktive Stabis, die beides in den Griff kriegen,
    indem sie innerhalb von Millisekunden ihre Härte anpassen können.


    > Wenn ich vorne und hinten gleichmäßig härter werde,
    > also die Balance nicht verändere, habe ich hinterher
    > noch genau so viel Seitenführungskraft?

    Eher nicht ... das Fahrzeug neigt sich nicht so stark, rutscht
    dann aber u.U. eben schneller aus der Kurve - im Idealfall mit beiden Achsen gleichzeitig
    (in der Praxis spielen da aber wohl zuviele Faktoren rein,
    um das allgemeingültig zu beantworten).


    EDIT:

    Mir war doch so - rein zufällig habe ich hier in meinem Regal ein Buch von Ralley-Legende Rauno Aaltonen.

    Das Buch ist zwar alt, aber an der Fahrphysik wird sich nichts grundlegend geändert haben:

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...83/Stabi_1.JPG
    https://dl.dropboxusercontent.com/u/...83/Stabi_2.JPG

  5. #5

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    RE: Straffere Stabis - Effekt?


  6. #6
    AWD
    Guest

    RE: Straffere Stabis - Effekt?


    Was möchtest Du mir damit sagen?


  7. #7

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    RE: Straffere Stabis - Effekt?

    och...dir wollte ich damit garnix sagen.
    a) der post sollte eigentlich für den da sein , der die Frage stellte.
    b) auch hast du ja schon anhand deines Buches einiges erklärt.

  8. #8
    AWD
    Guest

    RE: Straffere Stabis - Effekt?


    Ah, OK, die Baumstruktur ...
    Wird ja mit der neuen Forumssoftware einfacher


  9. #9
    Avatar von HansHansen
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    RE: Straffere Stabis - Effekt?

    Vielen Dank für diese erhellende Antwort.

    Der Rallye-Professor hat im Prinzip alle Infos geliefert, die mich interessiert haben.

    Ich ziehe für mich folgendes Fazit:
    Stabis - Einfluss eher negativ
    Betrachten wir die Sturzänderung unserer Achsführungen, ergibt sich möglicherweise ein Kompromiss:

    Wanken bedeutet Sturzänderung. Beispielsweise bei McPherson-Vorderachsen recht ausgeprägt. Hier benötige ich harte Stabis.

    Unsere Doppelquerlenkerachsen ermöglichen mehr Wankbewegung, weil sich der Sturz im vertretbaren Rahmen vergrößert.

    Härterer Stabi bedeutet Komfort-Verlust, weil jedes Schlagloch stärker auf beide Räder wirkt.

    Einwände?
    Do what thou wilt.

  10. #10
    AWD
    Guest

    RE: Straffere Stabis - Effekt?


    > Einwände?



    Klingt für mich plausibel - im Zweifelsfal müssen wir halt mal einen Brief nach Finnland schreiben


  11. #11

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    RE: Straffere Stabis - Effekt?

    Ich zitiere mal einen Fahrwerks- und Rahmenbauer aus meiner Rennereizeit zum Thema Abstimmung:
    So hart wie nötig, so weich wie möglich !

  12. #12
    Moderator
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    RE: Straffere Stabis - Effekt?

    >Hallo Leute,
    >
    >gerade in einem Benzingespräch gefunden:
    >
    >Ich muss doch die Achse am Stabi härter stellen, die zuerst
    >ausbrechen soll?
    ........
    Ja.
    ........
    >
    >Ein härterer Stabi wird mir verkauft mit der Ansage
    >"Verringerte Seitenführungskraft", richtig?
    ..........
    Ungewöhnliche Werbestrategie, aber richtig.
    ..........
    >
    >Heißt das, die andere Achse gewinnt dadurch?
    ..........
    Relativ ja.
    .........
    >
    >Wenn ich vorne und hinten gleichmäßig härter werde, also
    >die Balance nicht verändere, habe ich hinterher noch genau so
    >viel Seitenführungskraft?
    ..........
    Hängt von Deinen Reifen und dem Asphalt ab.
    Wenn Reifen und Asphalt wenig Grip generieren, ist weicher auf jeden Fall besser. Wenn Du gute Slicks fährst und der Asphalt Grip hat, kann härter besser sein.

    Der Hauptvorteil eines härteren Setups betrifft aber schnelle Richtungswechsel. Bei weicher Federung kann es Dir passieren, dass die Karre noch auf der anderen Seite hängt - nicht gut.

  13. #13
    Avatar von HansHansen
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    RE: Straffere Stabis - Effekt?

    >Der Hauptvorteil eines härteren Setups betrifft aber schnelle
    >Richtungswechsel. Bei weicher Federung kann es Dir passieren,
    >dass die Karre noch auf der anderen Seite hängt - nicht gut.


    Interessanter Punkt. Ich meine, ein serienmäßiger MX wankt schon ziemlich.
    Wenn ich eine flüssige Linie fahre und richtig damit arbeite, passt das für mich.
    Andererseits kann man natürlich auch gut Unruhe ins Auto bringen mit Richtungswechseln.
    Mir würde da als Drift-Technik das Anpendeln einfallen, da wankt er dann so in die Kurve rein, dass er ja fast zwangsläufig ausbrechen muss …

    Ich denke, wenn man ein härteres Setup möchte, wird man auch über die Federn nachdenken, und nicht nur härtere Stabis reinkaufen, oder?
    Do what thou wilt.

  14. #14
    Moderator
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    RE: Straffere Stabis - Effekt?

    >>Der Hauptvorteil eines härteren Setups betrifft aber
    >schnelle
    >>Richtungswechsel. Bei weicher Federung kann es Dir
    >passieren,
    >>dass die Karre noch auf der anderen Seite hängt - nicht
    >gut.
    >
    >
    >Interessanter Punkt. Ich meine, ein serienmäßiger MX wankt
    >schon ziemlich.
    >Wenn ich eine flüssige Linie fahre und richtig damit arbeite,
    >passt das für mich.
    >Andererseits kann man natürlich auch gut Unruhe ins Auto
    >bringen mit Richtungswechseln.
    >Mir würde da als Drift-Technik das Anpendeln einfallen, da
    >wankt er dann so in die Kurve rein, dass er ja fast
    >zwangsläufig ausbrechen muss …
    >
    >Ich denke, wenn man ein härteres Setup möchte, wird man auch
    >über die Federn nachdenken, und nicht nur härtere Stabis
    >reinkaufen, oder?
    .............
    Bin in den NAs lange Serienfedern mit FM Stabis gefahren. War ein gutes Setup und bietet über die Stabis Einstellungsmöglichkeiten. Im NC ist jetzt Öhlins mit Serienstabis. Und im ND ist alles Serie
    Das mit dem Anpendeln ist richtig. Und wenn man Glück hat, passt die Wankcharakteristik des Fahrzeugs zu der Kurvenfolge.

    Habe mal bei einem Autoslalom bei einem Treffen in den USA mit einem geliehenen NA mit kaputten Dämpfern, Serienfedern und Ganzjahresreifen den 3. Platz gemacht. Lag wesentlich daran, dass es ein langes Geradeauswedelstück gab, wo das Eigenwanken perfekt gepasst hat. Ging da fast ohne Lenkbewegungen richtig flott durch.

  15. #15
    AWD
    Guest

    RE: Straffere Stabis - Effekt?


    > Oder habe ich einen Denkfehler ?

    Steht alles weiter unten im Thread

    "Denkfehler" würde ich es auch nicht nennen -
    vielmehr ist das Thema schwierig intuitiv zu erfassen.


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