Ich habe gerade eine Hitachi LR170-758 (im 1,6 NB bis ?/2000 und m.W. auch im 1,9 verbaut) zerlegt. Bin da etwas gebremst dran, weil ich hier einige Berichte gelesen habe, das wäre schwierig. Kann ich so nicht bestätigen, anbei ein paar Hinweise, vielleicht kann´s mal jemand gebrauchen.
Das erste und eigentlich einzige wirkliche Hindernis der Zerlegung war die zentrale Mutter der Riemenscheibe. Die Riemenscheibe ist nur geklemmt, hat also keine Passfeder und daher ist die Mutter (normales Rechtsgewinde!) wohl etwas kräftiger angezogen. Mein erster Versuch mit Holzbacken im Schraubstock scheiterte daher. Der Schlagschrauber hatte aber keine Mühe und wäre für mich daher immer das Mittel Wahl. Auf keinen Fall sollten irgendwelche Abstützversuche durch Blockieren des Rotors mittels Schraubenzieher am empfindlichen Leichtmetallgehäuse statt finden.
Die Restzerlegung war einfach, wobei die beiden Deckel mit dem Stator schon etwas zusammen gegammelt waren. Das ließ sich aber mit leichten, vorsichtigen Schlägen (passendes Teil am Deckel ansetzen) trennen. Beim hinteren Deckel muss man da schon einen Weg durch die Rippenöffnungen finden (vorsichtig!).
Das vordere Lager (Riemenseite, Festlager der Welle) sitzt "straff" im vorderen Deckel und nach Entfernen des inneren Lagerschildes (4 kleine Schrauben, die auch etwas gammelten, da musste ich mit der Zange ran), kann man das Lager aus den Deckel austreiben. Ich habe das mit einem passenden Dorn und leichten Hammerschlägen getan. Wichtig ist dabei den Deckel direkt unter dem Lager abzustützen. Wer ein spezielles Werkzeug hat, umso besser.
Das hintere Lager (Loslager der Welle) sitzt nur sehr leicht im Deckel, aber stramm auf der Welle. Ich habe einen Abzieher verwendet, könnte aber auch anders abgehen.
Die eingebauten Lager waren von NSK und hatten folgende Kennzeichnung:
Vorn: B17-102DG3 Maße: 17/47/14 (Di/Da/Breite)
Hinten: B10-50D Maße: 10/27/11
Die Lager haben beidseitig Dichtscheiben, das hintere Lager hat im Außenring Teflonringe (als Mitdrehsicherung).
Insgesamt ist die Lima sehr übersichtlich und "sauber" konstruiert. Zum Austausch der E-Teile muss man löten, ist aber alles gut zugänglich und dürfte für jemanden, der Löten kann, kein Problem sein.
Beachtlich die Lagerbeschaffung. Ich kannte die z.T. astronomischen Preise, konnte die Lager (Markenware) aber über ein Autoelektrikbetrieb bestellen (beide zusammen etwa 16,00 Euro). Lieferzeit 1 Tag.
Fotos bei Interesse, noch ist alles offen.
Sorgfältiges Arbeiten ist wichtig, da die Lima ja mit recht hohen Drehzahlen läuft, d.h. nix am Rotor verbiegen etc.