Liebe Freunde des heckgetriebenen Fahrspaßes,
ich habe tatsächlich ein schlechtes Gewissen, den tausendsten Beitrag zum Thema Fahrwerkskinematik einzustellen aber ich verspreche trotz langer Suche noch nicht DIE Antwort gefunden zu haben.
Kurz zu mir, meinem Fahrzeug und meinen Ansprüchen:
Ich fahre seit drei Jahren einen NB 10th Anniversary und schätze den Wagen vor allen seinen anderen Vorzügen für das tolle Handling und die ehrliche und agile Fahrdynamik, wie man sie bei modernen Autos und erträglichen Preisklassen nicht mehr findet.
Dementsprechend liegt mir viel daran das Potenzial des Autos weiter zu optimieren. Dabei geht es mir nicht darum der allerschnellste zu sein (sonst hätte ich schon Semislicks und einen aufgeladenen Motor) sondern ein ausgewogenes und vorhersehbares Handling mit spaßigem Eigenlenkverhalten. Die Optik ist nachgelagert.
Seit einigen Monaten habe ich ein KW Variante 1 Fahrwerk im Wagen und möchte nach dem Wechsel auf die Sommerräder noch einmal eine ordentliche Achsvermessung durchführen lassen. Die erste Achsvermessung nach Einbau des Fahrwerks ist trotz außerordentlich sorgfältiger (im Sinne von symetrisch) Vermessung leider in die Hose gegangen. Das Fahrwerk wurde nämlich von einer Werkstatt eingebaut, die nach dem Motto "tiefer = besser" agiert. Dementsprechend ist der Wagen (auch) an der Hinterachse zu tief weshalb der minimal einstellbare Sturz aktuell großer als -2° ist. In Kombination mit moderaten Sturzwerten an der Vorderachse ist das Fahrverhalten aktuell natürlich vollkommen für die Katz. Mittlerweile ist das Fahrwerk gut eingefahren und es kann losgehen. --> Hochdrehen, 30' mehr Sturz hinten als Vorne etc...
Frage 1:
- Welches ist die aus fahrdynamischer Sicht optimale Standhöhe an Vorder- und Hinterachse, insbesondere das Verhältnis vorne zu hinten interesiert mich? Leider habe ich versäumt die Standhöhen mit dem Serienfahrwerk zu messen. In den US-Foren findet man zwar einige Angaben, ein wirklich einheittliches Bild hat sich bisher nicht ergeben.
Frage 2:
- Kann jemand fundiert begründen, warum Werner bei seinen "Wernerwerten" an der Vorderachse auf Nachspur geht?
Die gängige Meinung in der Literatur sowie das, was bei mir so aus der Theorie hängengeblieben ist, empfehlt ja eher Vorspur. Dass der Einlenkimpuls bei gleichem Lenkwinkel bei Vorspur wegen "schnell verfügbarem" und größerem Schräglaufwinkel am äußeren Rad zackiger ausfällt steht sicher außer Diskussion. Was passiert dann bei stationärer Kreisfahrt und am Kurvenausgang? Geht die Elastokinematik dann eh Richtung Vorspur, Ackermannauslegung oder was ist des Rätsels Lösung?
Sobald ich die Antworten habe, kann es mit PU-Stabilagern und verstellbaren Koppelstangen (hoffentlich auf die Radlastwaage) und dann zur Achsvermessung gehen.
Ich danke schon für Eure Hinweise und freue mich auf eine angeregte Diskussion.