Wir hatten am letzten Wochenende die Gelegenheit, dem gelifteten NC etwas ausführlicher auf den Zahn zu fühlen.
Danke an dieser Stelle noch mal an Mazda Deutschland für das Überlassen des Testwagens.
Es handelte sich um ein MX-5 Roadster Coupe Sports-Line 2.0l MZR mit Touringpaket und Sportpaket - also praktisch Vollausstattung zum Listenpreis von 30.440.
DSC01766-1.JPG
Da es für mich die erste intensivere Begegnung überhaupt mit einem NC war gibt es nachfolgend einen Testbericht über das ganze Auto.
Der erste Eindruck wird natürlich geprägt von der komplett veränderten Frontansicht. Markantes Element ist der neue 5-Punkt-Grill, der beim RC in Maschengitteroptik ausgeführt ist und von einem Chromrahmen umrandet wird.
Darüber die neuen Scheinwerfer, die schräger angeschnitten und weiter in den Kotflügel hineingezogen sind.
Die Schürze ist vorn weiter heruntergezogen und hat seitlich die schwarzen, mandelförmigen Öffnungen mit Nebelscheinwerfern.
Insgesamt wirkt der MX-5 dadurch jetzt freundlicher und in der Seitenansicht dynamischer. Mir persönlich gefällt die neue Front besser als die alte, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Seitlich sind die Schwellerleisten jetzt stärker ausgeformt und auch der Heckstoßfänger ist modifiziert. Er ist etwas rundlicher und voluminöser, verdeckt die Auspuffrohre etwas mehr.
Die Heckleuchten sind ebenfalls neu, sie ragen jetzt ein wenig nach hinten aus der Karosserie hinaus, was laut Mazda aerodynamische Vorteile bietet. Der Leuchtenausschnitt hinten ist jedoch gleich geblieben.
Eine weitere kleine Änderung betrifft die Außenspiegel, sie sind ein wenig kantiger geformt. Vermutlich soll das die Verschmutzung des Spiegelglases verhindern.
Für das Facelift gibt es dann noch geänderte Alufelgen. Alle Blechteile blieben scheinbar unverändert.
Der Einstieg in den Innenraum wird bei Regen gleich mal von einigen Wassertropfen auf die Sitzwangen begleitet. Das Dach hat keine Regenrinnen, aber eine Profilierung weiter mittig verhindert, dass sich das gesamte auf dem Dach befindliche Regenwasser beim Einfedern in Richtung Fahrertür bewegt.
Der Testwagen hatte die neu angebotenen Recaro-Sitze eingebaut, über deren verstärkte, belederte Wangen man sich nun in den Innenraum schiebt. Bei Ausstellungsfahrzeugen waren hier schon starke Scheuerschäden zu beobachten. Die Dauerhaltbarkeit bleibt abzuwarten.
DSC01822.JPG
Sitzt man einmal, dann packen die Recaros ganz schön zu. Vor allem die Rückenlehnen sind deutlich stärker ausgeformt als bei den Seriensitzen. Da merkt man jedes Speckröllchen.
Wer nicht gerade Idealgewicht hat sollte vor dem Kauf dieser Sitze möglichst eine längere Probefahrt absolvieren.
Die Sitzwangen sind mit Leder, der Mittelteil ist jedoch mit perforiertem Alcantara bezogen, was in Kurven zusätzlich hält und auf längeren Fahrten ein angenehmes Sitzklima bietet.
Der Fahrersitz ist höhenverstellbar. Es wird aber nicht der komplette Sitz verstellt, nur die mittlere Sitzfläche lässt sich absenken.
Wem die Sitze passen, dem würde ich sie auch empfehlen sofern er den Aufpreis für das Sport-Paket immerhin 2100 - ausgeben möchte.
Darin enthalten ist neben dem Bose Soundsystem auch die neue 5-stufige Sitzheizung, die sehr schnell anspricht. Mit der vierten und fünften Stufe kann man allerdings auch Polarforscher in Nullkommanix auftauen.
Die Seriensitze hat Mazda auch auf mehr Seitenhalt hin optimiert und zusammen mit Lederpolsterung ist auch dort die Sitzheizung erhältlich.
Im Innenraum findet man sich schnell zurecht. NC-Fahrern ist die Bedienung vertraut, nur wenige Elemente wurden verändert. Alle Schalter sind an ihrem Platz, manche weiterhin recht unpraktisch versteckt wie z.B. die Entriegelung der Kofferraumhaube links im Fußraum (neben dem Motorhaubenzug).
Hinzugekommen ist die Bedienung für den Tempomaten in der rechten Lenkradspeiche.
Das zentrale Display informiert neuerdings in LED-Technik und zeigt nun auch den Durchschnittsverbrauch und die Außentemperatur an (Bestandteil des Style-Pakets).
Bevor es auf große Fahrt geht muss natürlich allerlei Krimskrams untergebracht werden. Da heißt es Einschränkung üben!
In der Mittelkonsole befindet sich ein Schiebedeckel, unter dem sich zwei Flaschenhalter verbergen. Der Einsatz dieses Fachs lässt sich jetzt aber entfernen und der Boden ist gummiert. Praktisch für Brillen, Handies und Kleinkram.
DSC01802.JPG
Die Fläche vor dem Schalthebel ist jetzt ebenfalls mit einem Gummibelag versehen und etwas vergrößert, dort passt ein MP3-Spieler hin, den man dort auch gleich per Aux-Anschluss ans Autoradio ankoppeln kann.
In der Rückwand gibt es auch noch eine verschließbare Ablage (beim Softtop sogar drei), die aber durch ihre Form nicht besonders gut nutzbar ist.
Bleibt noch die Türverkleidung, in der jetzt ein Ablagenetz in Straßenkartengröße sowie der übliche Flaschenhalter integriert sind. Letzterer ragt jedoch nicht mehr hervor und scheuert somit nicht mehr am Fahrerbein.
DSC01947.JPG
Die seitliche Kante an der Mittelkonsole ist übrigens auch verschwunden, Abstützen mit den Knien/Oberschenkeln ist also jetzt weniger schmerzhaft möglich.
Der Beifahrer sitzt da etwas beengter. Lange Füße lassen sich nicht hinter das Armaturenbrett hochstellen und im Fußraum schränkt eine langgezogene Ausbuchtung die Bewegungsmöglichkeiten wie auch die Ablagefläche vorm Sitz ein.
Konnte man auf längeren Touren in NA und NB die Verdeckablage noch für Jacken und weiche Taschen nutzen, so ist auch diese Möglichkeit entfallen.
Wenigstens ist der Kofferraum mit 150 Litern groß und gut nutzbar geblieben. Nur seine Öffnung ist recht schmal, ein Kasten Cola passt aber problemlos hinein.
Vor dem Losfahren muss noch das Dach auf! Das geschieht beim Roadster-Coupe nach dem Lösen des Zentralverschlusses elektrisch und in relativ schnellen 12 Sekunden (Werksangabe). Eine Ampel-Rotphase reicht dafür aus.
Aber der Wagen muss dazu stehen, das Getriebe im Leerlauf und die Fußbremse getreten sein. Wartet man vorm Losfahren nicht den Bestätigungston ab, dann piept ein Warnton so eindringlich und ausdauernd, bis man wieder angehalten und die Prozedur abgeschlossen hat.
Angenehmer wäre es, wenn die Bedienung wie bei anderen Marken auch bei geringer Fahrgeschwindigkeit möglich wäre.
Die Seitenfenster senken sich nun beide automatisch ab, wenn man die beiden Schalter kurz antippt. Nur zum Schließen ist noch Festhalten nötig.
So, nun aber Abfahrt! Gespannt waren wir vor allem auf das überarbeitete Fahrwerk und auf den optimierten Motor mit dem Induction Sound Enhancer.