Nach einer ganzen Reihe von Motorschäden beim NC, die alle durch plötzlichen Ölmangel hervorgerufen wurden, habe ich mir mal ein paar Gedanken gemacht, wie ich das meinem NC ersparen kann. Drei Dinge habe ich als Gegenmaßnahme umgesetzt. 1. Auf 5W50 Mobil1 Öl gewechselt. 2. Ich werde die Ölwechselintervalle verkürzen. Und 3. habe ich eine tatsächlich funktionierende Öldruckanzeige eingebaut.
Die meisten Motorschäden sind auf der Rennstrecke oder bei schnellem Fahren aufgetreten. Dummerweise habe die meisten Leute gerade in solchen Situationen keine Zeit auf eine Öldruckanzeige zu schauen, erst recht nicht, wenn sie nicht direkt im Sichtfeld sitzt. Daher wollte ich eine Anzeige mit zusätzlichem Warnpunkt haben. Eine helle, rote LED fand ich aber gerade bei sonnigem Wetter nicht ausreichend, daher habe ich das Ganze dann noch mit einem Summer ergänzt. Somit sollte ausgeschlossen sein, dass man fehlenden Öldruck übersieht.
Ich habe mich für Komponenten von VDO entschieden. Der NC hat im kalten Zustand einen Öldruck von ca. 6-7bar. Damit ist schon mal klar, dass die 10bar Komponenten von VDO verwendet werden müssen. Jetzt ging es noch darum den passenden Öldruckgeber zu finden. Hauptproblem hierbei ist, dass der verbaute Öldruckschaler sehr dicht am Motorblock sitzt und daher kein Platz für einen Geber, der deutlich größer baut, vorhanden ist.
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Daher sollte ein sogenannter T-Adapter verwendet werden, sodass der Originalschalter weiter nach hinten versetzt wird und der neue Geber dazwischen im rechten Winkel sitzt. Ein Y-Adapter passt übrigens nicht. Die letzte offene Frage war jetzt noch die Gewindegröße des Öldruckschalters. Nachdem man da ohne Bühne nur schwer dran kommt, fiel Messen aus und ich habe im Internet gesucht. Letztendlich bin ich dann hier im Forum und im Miata.net fündig geworden, zumindest halbwegs. Das Gewinde ist ein ¼ Zoll Gewinde, die Frage ist nur was für eins. NPT (National Pipe Thread)? NPTF (National Pipe Thread selbstdichtend)? Oder ein Gewinde nach einer anderen Norm? Nachdem es aber eh nur einen T-Adapter (von RaidHP) gibt und dieser ein 1/4-18NPTF Gewinde hat, habe ich diesen genommen. Der Adapter hat ein seitliches Sensorgewinde in der Größe 1/8-27NPFT, was auch ganz gut ist, denn die Sensoren in der Größe sind gut zu bekommen und dazu auch noch mit die Günstigsten.
Um es direkt vorwegzunehmen, das Gewinde ist nicht das richtige und ein T-Adapter ist Mist. Der große Nachteil an einem T-Adapter der direkt neben dem Motorblock verschraubt wird ist, dass man quasi nur 180° hat in denen sich der Sensor befinden darf und natürlich war die seitliche Bohrung immer am Motorblock, wenn der Adapter ganz eingeschraubt war. Um das Theater dann noch perfekt zu machen, hatten die Öldichtringe die gleiche Dicke wie die Steigung des Gewindes, wodurch man dann zwar eine Umdrehung vorher eingeschraubt hatte, aber die Bohrung immer noch am Motorblock saß. Nach langem hin und her, haben wir es dann doch noch hinbekommen alles so zu verbauen, dass es passt. Leider zeigte der Probelauf danach, dass das Gewinde undicht war und alles wieder raus musste. Nach einem sehr langen Abend mit viel Fluchen und noch mehr Einsatz von Dichtmitteln haben wir das Gewinde dann doch noch dicht bekommen. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch herzlich bei Rene bedanken, der seinen ganzen Feierabend für mich auf den Kopf gehauen hat.
Letztendlich ist es so, dass das 1/4-18NPTF Gewinde etwas kleiner ist als das Gewinde am Motor. Das führt dazu, dass der Öldruckgeber nur ein kleines Stück eingeschraubt werden kann und der Adapter selber bis zum Anschlag eingeschraubt wird, wodurch er nicht mehr mit dem Gewinde abdichtet, sondern mit der Kopffläche. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass wir das Gewinde im ersten Versuch nicht dicht bekommen haben. Letztendlich weiß ich immer noch nicht welches das richtige Gewinde ist, aber meine Vermutung ist, dass es ein DIN oder ISO Gewinde mit zylindrischer Bohrung ist. Nach der gemachten Erfahrung kann ich den Adapter gar nicht empfehlen, nur gibt es leider keine fertige Alternative. Ich würde mir heute einen Hydraulikadapter anfertigen lassen. Also ein passendes Gewinde (Dazu müsste man mal den Sensor mitnehmen), daran ein Stück Stahlflexleitung und am Ende ein T-Stück für Sensor (1/8-27NPFT) und Geber (1/4 Zoll). So teuer kann das nicht sein, spart viel Ärger und ist eine saubere Lösung.
Hier ein Bild vom eingebauten Sensor:
P1000369.jpgas Kabel zum Sensor mit einem kleinen Stück Kabel verlängert habe. Später habe ich einen Kabelhalter aus Metall, oberhalb des Sensors, ein Stück verbogen und damit konnte ich dann auch den Stecker wieder direkt aufstecken. Leder habe ich davon dann kein Foto mehr gemacht.
Die restlichen Arbeiten verliefen dann auch erfolgreicher und ohne große Probleme. Die Anzeige selber habe ich in die Mittelkonsole gepackt.
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Da ich ja am Anfang nicht wusste, in welchem Bereich sich der Öldruck bewegt, habe ich mich dafür entscheiden statt einem Geber mit festem Warnpunkt einen einstellbaren Warnpunkt zu nehmen. Dafür habe ich den VDO Warnpunkteinsteller Ocean Line genommen, da dieser den passen Stecker zu meinen VDO International Instrumenten hat. Der normale Warnpunkteinsteller Viewline passt nur zu den Viewline Anzeigen und hat keine Leitung um ein externes Warnsignal anzuschließen. Hier ein Bild des Ocean Line Einstellers, wechen ich bei Sandtler gefunden habe:
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Bei meinem Stecker war es allerdings so, dass die Kabel im Vergleich zu der Pinbelegung von meiner Anzeige vertauscht waren. Hier sollte man nochmal genau kontrollieren, ob das auch alles zusammen passt und ggf. den Stecker neu belegen.
Die beiden losen Kabel sind für das Warnsignal. Wie gesagt, ich habe ein LED und einen Summer verbaut. Für die Leuchte habe ich bei Conrad eine extra helle LED mit einem passenden Sockel gekauft, alles verkabelt und zusammengelötet und danach mit schwarzem Schrumpfschlauch ummantelt. Die LED habe ich dann, so wie schon vorher das Mikrofon von meiner Freisprecheinrichtung zwischen Instrumententräger und der darüber liegenden Abdeckung geklemmt.
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So sieht das Ganze dann aus wenn die Leuchte an ist:
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Den Summer habe ich parallel zur LED gehängt, allerdings habe ich noch einen kleinen Schalter zum Unterbrechen in das Kabel gelötet, damit das nervige Summen nicht ständig an ist, wenn man mal so die Zündung an macht. Den Summer habe ich dann neben das Handschuhfach, da wo die Lüftungsdüse liegt, gelegt und den Schalter ins Handschuhfach. Dort kann man ihn noch gut hören, aber ist liegt nicht im Weg rum.
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Eingestellt habe ich den Warnpunkt auf 1,5bar. Den Druck halte ich für ganz brauchbar, denn bei richtig heißem Motoröl (ca.120°) geht die Warnleuchte gerade eben so bei Leerlaufdrehzahl an. Wer das nicht möchte, muss den Druck halt etwas niedriger einstellen.
Insgesamt ein lohnender Umbau für den NC. Und wenn es wirklich nicht helfen sollte beruhigt es zumindest.
Hier noch kurz eine Liste der verwendeten Teile:
VDO Warnpunkteinsteller - VDO Viewline Artikel-Nr.: 126.806
http://www.ezt-autoteile.de/VDO-Sens...ne::51866.html
VDO Druckgeber Öl-/Benzindruck 1/8x27 NPTF 0-10 bar Artikel-Nr.: 126.072
http://www.ezt-autoteile.de/VDO-Sens...ar::23374.html
VDO "international" Öldruckanzeige d=52mm bis 10 bar Artikel-Nr.: 126.191
http://www.ezt-autoteile.de/VDO-Zusa...ar::41731.html
(Diesen kann ich allerdings nicht empfehlen. Ich würde einen Adapter anfertigen lassen)
T-Adapter für Öldruckgeber - Gewinde 1/4-18 NPTF Artikel-Nr.: 660441
http://www.ezt-autoteile.de/VDO-Sens...F::264990.html
Mechanischer Einbau-Summer KPMB-Serie Geräusch-Entwicklung: 75 dB 9 - 15 V/DC 400 Hz Best.-Nr.: 715069 62
http://www.conrad.de/ce/de/product/7...Hz-Inhalt-1-St
Für die restlichen Kleinteile wie LED und Sockel, habe ich keine genaue Bezeichnung mehr, aber da kann man das nehmen, was einem gefällt.