NB 1.8 Bj. 2000 Motor Aussetzer und ruckt bei Last-/Schiebebetrieb
Update 01.08.2024: Problem gelöst.
Für Alle die weiter unten lesen wollen: letztlich rührten die Probleme von der Oxidation am Steuergerät her. Durch Wassereintritt bzw. Feuchtigkeit wurde die Platine beschädigt, so dass die Masseverbindung des Steuergerätes nicht mehr zuverlässig funktionierte. Ich habe das Steuergerät nach Zwickau eingeschickt. Dort wurde der Fehler als reproduzierbar (Wegfahrsperre geht an etc.) bestätigt. Die Platine wurde für ca. 280,- Euro instandgesetzt. Und jetzt läuft das Auto wieder wie es soll.
Vielen Dank an Alle, die zur Problemlösung beigetragen haben. Insbesondere an mimisbester und HansHansen! Der Hinweis zur Überprüfung auf Feuchtigkeit auf der Beifahrerseite im Bereich des Motorsteuergerätes hat schließlich zum Erfolg geführt.
Allzeit gute Fahrt!
______________________________________________
Liebes Forum,
hab im Forum nach einem ähnlichen Problem gesucht - bin aber nicht fündig geworden. Sorry, falls ich was übersehen haben sollte!
Mein NB 1.8 140 PS fuhr bislang tadellos - bis nun dieses Problem auftritt:
Motor: Betriebstemperatur
Witterung: trocken
Lufftemperatur: ca. 30 Grad
Fehler:
Erstes Auftreten: Fahre konstante 130 km/h auf der Autobahn, plötzlicher Zündaussetzer für eine Zehntelsekunde und rote Warnleuchte mit Autosymbol blitzt kurz auf, dazu klackendes Relais am Zündschloss. Motor geht aber nicht aus sondern läuft weiter (Einschränkung s.u.). Dieser Fehler trat bei 300 km Strecke dann 3 weitere Male mal auf.
Erweitertes Fehlerbild: Nach dem plötzlichen Zündaussetzer und aufblitzen der Warnleuchte mit Autosymbol kann ich nur noch im Lastbereich normal fahren. Wenn ich das Auto z.B. auf 120 km/h beschleunigen will, beschleunigt es normal und geht dann bei 120 km/h unmerklich in den Schiebebetrieb über. Will ich allerdings wieder Geschwindigkeit "nachlegen", d.h. gebe ich etwas mehr Gas, dann passiert erst nix und plötzlich gibt der Motor ganz ruckartig Gas. Quasi alles oder nichts. Es gibt keinen Zwischenbereich, d.h. ich kann nicht sanft Gas geben - das nimmt das Auto erst nicht an, sondern legt dann ganz unsanft mit voller Kraft und einem Ruck wieder los. Dieses Fehlerbild ließ sich ab und zu durch einen Motorneustart beheben, tritt jetzt aber immer wieder sporadisch auf und auch ohne dass der Motor vorher kurz aussetzt und die Warnleuchte angeht. Im Stadtbetrieb äußert sich das dann so, als würde ich stetig zwischen Vollgas und Null Gas wechseln. Es ruckt und das Auto lässt sich nicht mehr vernünftig fahren.
Mag es an der Zündspule liegen oder am Luftmassenmesser - oder Kontakt zum Gaspedal? Gibt es von Euch ähnlich Erfahrungen und Lösungen?
Dass das Auto ab und zu auf weniger als 4 Zylindern gleichzeitig läuft, kann vermutlich ausgeschlossen werden. Sobald er das ruckende Verhalten zeigt und ich dann auskupple, um den Motor im Leerlauf zu belassen, geht der Motor auch nicht aus und läuft auch nicht unrund. Das würde er auf 3 Zylindern ja vermutlich tun. Zündkerzen sind überprüft und Zündkabel auch. Weil es so ruckartig passiert, scheint irgendein regulierendes Teil nicht richtig zu funktionieren und lässt nur "nichts" oder "alles" beim Gas geben zu.
Vielen Dank für Eure Tipps!
Problem noch nicht gelöst
Liebes Forum,
der NB hat folgende Dinge spendiert bekommen und hat immer noch den eingangs beschriebenen Fehler:
- Neue original Panasonic-Batterie
- Original Kurbelwellensensor (Auto sprang zwischenzeitlich gar nicht mehr an, erst nach Austausch durch Neuteil)
- Original Nockenwellensensor
- Original Drosselklappensensor
- Original neue Zündspulen
- Neue Zündkabel 8mm von I.L.
- Neue Iridium-Zündkerzen
- mit dem Schlüssel während der Fahrt am Zündschloss gewackelt, hat keinen Effekt
- Schnittstelle ausgelesen, Fahrzeug hat keinen Fehler abgespeichert
Fehlerbild weiterhin:
Temperatur-, geschwindigkeits- und drehzahlunabhängig klackt es (bislang noch nicht im Leerlauf aufgetreten) während der Fahrt plötzlich am Zündschloss und die Drehzahl sackt für einen Augenblick in den Keller. Dabei leuchtet die rote Motorkontrolleuchte (die mit dem Autosymbol) ebenfalls kurz auf. Danach geht es in zwei Versionen weiter:
1. Auto fährt normal weiter, bis der Fehler irgendwann wieder auftritt oder
2. Auto nimmt nur anschließend nur noch ruckartig Gas an, so wie eingangs beschrieben. Diesen Fehler vermutete ich beim Drosselklappensensor - Austausch gegen original Neuteil hat den Fehler aber nicht beseitigt. Tritt dieser Fehler auf, so kann ich erst wieder normal Gas geben (also dosieren anstelle von Alles oder Nichts) wenn das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist. Als ob sich irgendein Sensor durch den Stillstand wieder nullt und dann in den Normalbetrieb schaltet.
Hab jetzt folgende Überlegungen angestellt:
- Ein Drehzahlsensordefekt mit falschem Signal, der das Relais unterbricht
- Relais am Zündschloss altersschwach mit sporadischem Wackelkontakt
- Hauptrelais im Motorraum altersschwach mit sporadischem Wackelkontakt
Damit würde das Relais die Zündung kurz unterbrechen und - wenn das Relais wieder schaltet - läuft der Motor weiter. Oder: irgendein Sensor etc. bringt eins oder beide Relais dazu, für den Bruchteil einer Sekunde die Zündung zu unterbrechen.
Meine Fragen:
- Gibt es einen Sensor, der die Relais zum schalten zwingt? Es muss ja einen Grund geben, warum das Relais kurzzeitig die Zündung unterbricht.
- Was könnte es sonst sein? Irgendwelche Erfahrungen oder gar ähnlich gelöste Probleme?
Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Heiße Relais - dem Fehler auf der Spur
Vielen Dank für Eure Hinweise. Ich fühle ich bin auf der richtigen Spur.
Habe die Verkleidung unter und am Lenkrad abgebaut und an allen Kabeln bei laufendem Motor geruckelt. Und siehe da - der Fehler trat dann innerhalb kurzer Zeit häufig auf. Zündschloss und -schalteinheit etc. ist alles okay.
Es kann
- an der mit Kabeldieben angeschlossenen Zentralverriegelung (Nachrüstung durch Vorbesitzer) und Wackelkontakt (oder dem Zufall) liegen weil ich kein Kabel / Stecker herausfinden konnte, das den Fehler wiederholbar auftreten lässt oder aber wahrscheinlicher:
- an einem oder zwei Relais, die bei laufendem Motor innerhalb 5 Minuten sehr heiß werden. Diese sitzen oberhalb der Lenkwelle Richtung Spritzwand / Pedale. Ich gehe davon aus, dass zumindest eins für die Aufrechterhaltung des Zündkreislaufs zuständig ist (habe gerade keinen Stromlaufplan zur Hand). Konnte die nicht ausbauen, war heute nicht auf eine Akrobatiknummer vorbereitet.
Frage: ist es normal, dass diese beiden (!) Relais im laufenden Betrieb mehr als handwarm (gefühlte 50-60 Grad heiß) werden oder ist das ein Indiz dafür, dass es innerhalb des Relais zu Mikrokurzschlüssen kommt und sie defekt sind? Könnte mir zumindest vorstellen, dass ein heißgelaufenes Relais nicht dauerhaft schließen kann und dies den Fehler mit den kurzzeitigen Unterbrechungen hervorruft.
Danke für fachkundige Auskunft!
Hier die beiden heißen Relais mit den Kabelfarben soweit ich diese erkennen konnte:
Kabelfarben Relais 1: rot/schwarz (dick), 2 x weiß/blau, rot/weiß
Kabelfarben Relais 2: 2 x blau, rosa/weiß, schwarz/weiss
Anhang 9469Anhang 9470
Fehlende Gas-Annahme / ruckelt weiter
Liebes Forum,
die Kontrolleuchte und Zündaussetzer sind soweit beseitigt. Waren auf die Installation einer Zentralfernbedienung per Kabeldieben zurückzuführen, die Wackelkontakte hatten. Habe die Kabel in den Kabelbaum eingelötet, seither ist Ruhe.
Was immer noch ist:
Auto nimmt Gas beim Beschleunigen an. Gehe ich vom Gas und will erneut beschleunigen, dann passiert erstmal nichts - bis der Motor unvermittelt ruckartig und plötzlich loslegt. Dabei kann ich jedoch die Benzinmenge nicht über das Gaspedal regulieren. Die "Feindosierung" funktioniert in diesem Zustand nicht mehr. Das Merkwürdige daran ist: lasse ich den Wagen rollen wenn der Fehler besteht und den Motor in den Leerlauf gehen, dann bleibt der Ruckel-Fehler bestehen. Halte ich jedoch an und lasse den Motor im Stand in den Leerlauf gehen, dann geht der Fehler weg und ich kann das Gas wieder fein dosieren. Es hat also damit zu tun, ob ich fahre oder stehe. Während der Fahrt kommt der Fehler dann sporadisch wieder, so dass ich erst wieder anhalten muss.
Was könnte dem Auto denn übermitteln, ob ich stehe oder ob ich fahre - und inwiefern kann diese Information dann Einfluss auf die Gasannahme haben?
Vielen Dank, wen Euch dazu etwas einfällt oder bekannt ist :hilfe :wink
Wegfahrsperren-System verursacht den Fehler, Drosselklappensensor ist okay
Vielen Dank an mimisbester, HansHansen und weitere! Zündschalter auseinandergebaut, gereinigt, während der Fahrt am Schlüssel gerüttelt etc. - alles okay damit.
Bin jetzt einen guten Schritt weiter. Wie folgt:
Zündung an: es leuchten Batterie- und Airbagwarnleuchte kontinuierlich, ABS-Kontrolleuchte erlischt nach ein paar Sekunden (sollte so normal sein)
Motor an: Wegfahrsperrenwarnleuchte leuchtet kurz auf (erst nach dem Anlassen) und erlischt danach wenn der Motor gestartet ist (sollte so normal sein)
Tritt der Fehler beim Fahren auf, dann klackt ein Relais für einen kurzen Moment unterm Armaturenbrett, die Drehzahl sackt kurz ab und die Wegfahrsperrenwarnleuchte geht kurz an. Der Motor läuft danach weiter und stirbt nicht ab. Das ist das Hauptproblem und ich weiß leider nicht, welches Relais da zuständig ist oder ob gar das Wegfahrsperren-Steuergerät ggf. diesen Fehler verursacht. Nehme an, dass hier ein Austausch den Fehler beseitigt und das Auto wieder fehlerfrei laufen wird. Wer kann mir da Auskunft geben, welches Relais das ist (und ggf. wo ich das bekomme...).
Fehler den ich nun ausschließen kann: Drosselklappensensor. Und zwar:
Das Problem mit dem ruckartigen Schub ist nur eine Folge, keine Ursache - wie ich jetzt rausgefunden habe. Durch die kurze Stromunterbrechung der WFS kommt der Drosselklappensensor durcheinander und dann tritt dieses Problem auf, dass ich das Gas nicht mehr dosieren kann. Tritt der Fehler mit der Unterbrechung in niedrigen Drehzahlen auf (Drosselklappe fast in Nullstellung), dann kann ich das Gas weiter fein dosieren und der Drosselklappensensor scheint zu wissen, wie weit die Drosselklappe geöffnet ist. Tritt der Fehler bei höheren Drehzahlen auf (Drosselklappe weiter geöffnet), dann kann ich anschließend nur noch ruckartig Gas geben, weil der Sensor durcheinanderkommt. Das Anhalten bis zum Stillstand und kurz abwarten, dass das Auto in den Stand-Leerlauf geht, setzt den Fehler tatsächlich zurück (bis die WFS wieder dazwischen haut). Bei abgezogenem Drosselklappensensor-Stecker ist es im übrigen mit der WFS-Stromunterbrechung dann egal - da kann ich das Gas weiter fein dosieren, egal bei welcher Drehzahl das Problem auftritt. Entsprechend ist das Drosselklappensensor-Problem nur eine Folge der WFS-Stromunterbrechung. Schon mal gelöst. Kann ich bis zur völligen Fehlerbehebung mit abgezogenem Drosselklappensensor-Stecker fahren oder riskiere ich da irgendwelche Folgen z.B. für den Katalysator?
Vielen Dank für hilfreiche Hinweise zur WFS: Relais-Type oder Nummer und Einbauort, Bezugsquelle (auch gebraucht), Tipps :)
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
Stecker korrodiert - welche Crimpkontakte? Welche Methode um Kabel zu verlöten?
Vielen Dank an mimsbester und HansHansen!
Ich habe auf den Tip hin das Motorsteuergerät freigelegt und da war dann gleich Korrosion zu sehen. Als Ursache vermute ich die dicken Gummimatten, die der Vorbesitzer seit 20 Jahren im Fußraum liegen hatte. Die waren so passgenau, dass das Wasser darunter keine Chance hatte irgendwann abzutrocknen. Als ich das Auto übernommen hatte waren am Verdeck und am Schweller die Abläufe zu und irgendwann hatte ich schwappendes Wasser im Schweller, so dass ich erst dadurch darauf aufmerksam wurde. Das Auto wurde vorher wohl nur bei schönem Wetter bewegt und stand immer in der Garage.
Am ganz rechten Stecker sind zwei Kabel beim Abziehen gleich völlig abgebrochen (dunkelblau mit rotem Strich und grün mit rotem Strich), so dass das Auto nun gar nicht mehr anspringt:
Anhang 9899
Anhang 9898
Die Platine hat eine Korrosionsstelle, von der ich hoffe dass sie dennoch weiterhin funktioniert:
Anhang 9897
Anhang 9896
Zwei Fragen hab ich dazu:
1. Wer weiß welche Crimpkontakte in den grünen Steckern verbaut sind und wo man ggf. die verschiedenfarbigen Kabel (welcher Querschnitt?) ggf. als Meterware bekommt? Oder hat noch jemand einen Stecker auf Lager mit ausreichend lang abgeschnittenen Kabeln, die ich dann anlöten kann? Wenn ich den ganzen Stecker ersetze, sind das ca. 22 einzelne Kabel zu verlöten.
2. Wie geht Ihr bei so einer Kabelreparatur vor? Kabel anlöten und mit Schrumpfschlauch überziehen - oder diese starren Lötverbinder mit Zinnring in der Mitte, die dann verschmelzen?
Vielen Dank für hilfreiche Hinweise.
Problem gelöst: Korrosion auf Steuergeräteplatine war die Ursache
Vielen Dank an Alle, die zur Problemlösung beigetragen haben! Die Ursache war Korrosion auf der Platine des Motorsteuergerätes. Siehe hierzu auch meinen ersten Thread mit dem Update.
Allzeit gute Fahrt!