Motorspülung in's Öl - gut, schlecht, welche?

Moin zusammen,

... da demnächst (so in ca. 1000km oder vielleicht drei Wochen) mal wieder ein Ölwechsel ansteht, und mein Motor mit über 230.000 km ja doch schon etwas älter ist, überlege ich, ob ich da nicht kurz vorher mal so'nen Motorreiniger in's Öl reinkippen soll (irgendwie sowas, was man einige Dutzend Kilometer vor'm Ölwechsel reinmacht, und was dann beim Ölwechsel wieder mit abgelassen wird). Dummerweise hab ich davon jetzt nicht soooo viel Ahnung, deswegen: bringt sowas überhaupt was, kann es schlecht sein, und vor allem: WAS sollte man dann da nehmen? Wenn man vor den entsprechenden Regalen vorsteht gibt's da alles mögliche bzw. alle möglichen Reinigersorten von allen möglichen Herstellern - hat da evtl. schonmal wer sowas benutzt, kann was empfehlen, irgendwovon abraten, ...?
Bevor wer drauf hinweisst: ich hab wohl auch schonmal die Suche benutzt, das einzige, was ich da in der Richtung wirklich fand war ein Thread von (... oh Wunder... :+ ) mir, in dem ich vor 'nem dreiviertel Jahr (sprich: vor'm letzten Ölwechsel...) das gleiche gefragt hab ( http://forum.mx-5-sportive.com/dc/dc...ng_type=search ), da kam abgesehen von einer ziemlich negativen Äusserung über sowas kaum was zur Sache zurück - gibt's hier evtl. inzw. mehr Erfahrungen damit? :id :id :id

Danke schonmal!

ich hab jetzt seit n paar Wochen dieses Hyfrostösseladditiv von Liqui Molly drin....:D klappert deutlich weniger der Kleine ;-)

Moin Krischan,

>ich hab jetzt seit n paar Wochen dieses Hyfrostösseladditiv
>von Liqui Molly drin....:D klappert deutlich weniger der
>Kleine ;-)

... darum geht's mir ja nicht, dank des guten 10W60 klappert da je eh nix mehr... :G
Geht halt wirklich um 'nen MotorREINIGER, den man kurzzeitig fährt, und der dann Ablagerungen etc. im Motor beseitigen soll...

Hi Jan,

Ich geb jetzt einfach meine Erfahrungen aus der Mercedes-Youngtimer-Szene wieder:

Dort wird generell von diesen Ölspülungen abgeraten. Die Spülungen
lösen zwar eine Menge Dreck im Motor, der wird dann aber durch
den Ölkreislauf gepumpt und kann kleine Ölkanäle zusetzten.
Das merkste erstmal nicht, erst dann, wenn z.B. die Nockenwellen
eingelaufen sind, weil die nicht mehr vollständig mit Öl versorgt
wurden.
Wird auch von verschiedenen Motor-Instandsetzern bestätigt, die
schon mehrere Motorschäden eben nach diesen Ölspülungen beheben
mussten.

Bei 'nem recht jungen Motor mit unter 100tkm mag so eine Spülung
meistens gut gehen, weil da halt noch nicht so viel Dreck im
Motor ist, aber je älter, desto kritischer!

Ich würd's nicht machen. Besser die Ölwechselintervalle kürzer
wählen und mit 'nem guten Öl den Dreck langsam lösen.

Grüße und ABS,
Fabian

Hi Jan,

ich persönlich kann nichts negatives über den Motorreiniges berichten. Ich lasse das bei jedem Ölwechsel machen. Die schütten da vorher das Zeug rein, lassen den Motor 5 min laufen und lassen dann gleich das Öl ab. Probleme hatte ich damit noch nie, auch in meinem Bekanntenkreis habe ich noch nichts negatives (wie z.B. oben genanntes Zusetzen der Kanäle) gehört.
Vielleicht ist es aber ein Unterschied, ob der Motor halt "sehr dreckig" ist oder nicht. Ich würde auf jeden Fall den Reiniger nicht reinfüllen und dann noch 1000km mit rumfahren. Einfach direkt vor dem Wechsel reinkippen, ein wenig verteilen lassen und dann raus mit dem Dreck.

Gruß
Stefan

Hi Stefan,

wenn Du von Anfang an die Reinigung anwendest, werden auch kaum
Probleme auftauchen (hab ich ja auch so beschrieben). Nur bei
älteren Motoren, die schon ziemlich von inne verdreckt sind, wäre ich
vorsichtig. Kenne da einige negative Beispiele. Deshalb würde ich
das Zeugs bei 'nem Motor mit >200tkm nicht erstmalig benutzten.

Wieviel hat denn Deiner gelaufen?

Grüße,
Fabian

>Hi Stefan,
>
>wenn Du von Anfang an die Reinigung anwendest, werden auch
>kaum
>Probleme auftauchen (hab ich ja auch so beschrieben). Nur bei
>älteren Motoren, die schon ziemlich von inne verdreckt sind,
>wäre ich
>vorsichtig. Kenne da einige negative Beispiele. Deshalb würde
>ich
>das Zeugs bei 'nem Motor mit >200tkm nicht erstmalig
>benutzten.

OK, wenn du beispiele kennst mahnt das natürlich zur vorsicht. Ich hatte wie gesagt bislang gute Erfahrungen, kann aber auch Glück sein. Ich fahre aber auch immer Vollsynthetik und lasse in der Regel spätestens alle 15tkm wechseln. Vielleicht hat das was damit zu tun.

>Wieviel hat denn Deiner gelaufen?

Ich verwende das bei allen Autos, den MX hab ich nicht so lange, nachdem ich ihn gekauft habe habe ich erstmal eine Reinigung inkl. Ölwechsel machen lassen. Das war bei 120tkm und bislang ohne Probleme. Ich hoffe mal nicht dass hier das von dir beschriebene Leitungsproblem noch zum tragen kommt. Da der Reiniger aber immer nur sehr kurz drin ist, wird er auch nicht gleich den ganzen Dreck auf einmal lösen (Ich weiche den Motor ja nicht ein :-)

Gruß
Stefan

Ich halte solche Spülungen für Voodoo. In gutem Motoröl (also > 2 Euro pro Liter) sind Additive, die entstehende Verunreinigungen komplexieren und in der Schwebe bzw. leicht redispergierbar halten. Mit anderen Worten: Motoröl enthält solche Spül- und Reinigungsmittel. Es ist eine schräge Idee, einen Kreislauf, der permanent von einem Reinigungsmittel durchspült wird, zur Reinigung mit einem Reinigungsmittel zu durchspülen. Eine Idee, mit der Geld verdient wird. Wobei ich sicher bin, dass diese Spülmittel sehr gut funktionieren würden, wenn es etwas zu reinigen gäbe. Der ganze Dreck, der im Ölkreislauf entsteht, lagert sich eben gerade nicht ab, sondern bleibt im Öl, lässt man das Öl ab, ist der Dreck raus. Und wenn sich doch was ablagern sollte, dann sicherlich nicht an den Gleitflächen, sondern dort, wo es nicht stört, und dann in Schichtdicken, die absolut zu vernachlässigen sind, und den Ölfluss keinesfalls stören. Wenn im Ölkreislauf etwas kritisch sein kann, dann im Öl schwebender Dreck (z.B. Metallabrieb), der u.U. an Stellen gefördert wird, wo er stört. Dagegen hilft 1. ein Ölfilter und 2. ein periodischer Ölwechsel. Der Rest ist Kappes, behaupte ich. Sorry.

Wolfgang

>der u.U. an Stellen gefördert wird, wo er stört. Dagegen hilft
>1. ein Ölfilter und 2. ein periodischer Ölwechsel. Der Rest
>ist Kappes, behaupte ich. Sorry.

Hi Wolfgang,

irgendwie haste recht. Ich habe auch keinerlei Beleg dafür dass es irgendwas bringt. Irgendwie hat man aber das Gefühl "dem kleinen was gutes getan zu haben" :-)

Ich denke dass eine Motorreinigung nicht längere Ölwechselintervalle ausgleichen sollte. Einen Schaden hatte ich bislang noch keinen, natürlich weiss man nie was wäre wenn man das Zeug nicht reingeschüttet hätte. Da aber das ganze im Vergleich zum Ölwechsel eigentlich nix kostet (unter 10 Euro) mach ich's halt, bis ihr mich hier eines besseren belehrt...

Gruß
Stefan

Hallo Stefan,
die Prozedur hört sich für mich wie die Empfehlung von ATU für Fit Safe-Einsatz an. Hast du das zufällig mit diesem Mittel machen lassen ? Die Versprechungen reichen von "weniger Verbrauch" bis "Motor lebt länger". Gerade beim Verbrauch fände ich es für meinen NA interessant - immerhin werden bis zu 10% von den Verkäufern und der Verpackungsaufschrift versprochen. Konntest du da irgend eine Veränderung feststellen ?
Viel Grüße
Andreas

Hi Andreas,

>Hallo Stefan,
>die Prozedur hört sich für mich wie die Empfehlung von ATU für
>Fit Safe-Einsatz an. Hast du das zufällig mit diesem Mittel
>machen lassen ?

OUTEN? ATU? ICH? NIEEE :V
Ne ich gebs ja zu, ich gehöre eher zu der Art von Menschen, bei denen nicht alles original sein muss. Für mich ist es auch in Ordnung wenn ich das gleiche Motoröl von einer freien Werkstatt eingefüllt bekomme und dafür fürs gleiche Geld doppelt so oft wechseln kann.
Häufig bin ich bei uns im Nachbardorf in einer freien Werkstatt, da weiss ich nicht von wem der Reiniger ist. Ich frag das nächste mal nach. Je nachdem wann der nächste Wechsel fällig ist oder wenn es spezielle Aktionen gibt (z.B. Japan-Wochen) lasse ich den Ölwechsel auch bei ATU oder bei MR-Wash :G :G :G machen. (Gerade letzterer ist sehr zu empfehlen). Beim MX war der letzte Ölwechsel bei ATU, da haben die dann bestimmt das von dir genannte Mittel genommen, wenn es deren Haus und Hof Mittel ist.

Die Versprechungen reichen von "weniger
>Verbrauch" bis "Motor lebt länger". Gerade beim Verbrauch
>fände ich es für meinen NA interessant - immerhin werden bis
>zu 10% von den Verkäufern und der Verpackungsaufschrift
>versprochen. Konntest du da irgend eine Veränderung
>feststellen ?

Ich muss zugeben, dass ich nicht zu den Leuten gehöre, die genau Buch führen wie hoch der Spritvrbrauch ist. Ich überschlage das meist kurz im Kopf in der Art: Noch einstelliger Verbrauch? Na dann is ja alles ok... Im Ernst, dass der Wagen 10% weniger verbraucht, also 0,8-1 Liter glaube ich nicht. Ich habe es aber auch nicht genau mitprotokolliert, zudem habe ich nach dem Ölwechsel die breiten Alus aufgezogen, da steigt der Spritverbrauch anstatt zu fallen.
Wenn etwas auf den Spritverbrauch einen Einfluss hat, dann eher hochwertiges Leichtlauföl.

Stefan

>Einen Schaden hatte
>ich bislang noch keinen, natürlich weiss man nie was wäre wenn
>man das Zeug nicht reingeschüttet hätte. Da aber das ganze im
>Vergleich zum Ölwechsel eigentlich nix kostet (unter 10 Euro)
>mach ich's halt, bis ihr mich hier eines besseren belehrt...
>
Wenn du ein besseres Gefühl dabei hast, ist das Geld gut ausgegeben! Das meine ich ganz ehrlich.

Ich persönlich habe mein Autofahrerleben lang immer Billigöle gefahren und auch nach hohen Laufleistungen nie einen Schaden gehabt. Nach meiner Überzeugung brauchen nur wenige Motore besondere Öle. Vor 25 Jahren hatte ein Freund mal eine alte Ducati, die brauchte Synthetiköl, sonst gab es alle paar Wochen Nockenwellenschäden, dort hat das besondere Öl also einen Konstruktionsfehler ausgeglichen. Ich selber bin in der 500er Yamaha immer Billigöl gefahren (obwohl das - nachgerüstete - Ölthermometer immer wilde Öltemperaturen angezeigt hat), keine Probleme. Dabei waren die damaligen Billigöle noch API SD, heute ist man im Billigbereich schon bei API SF und SG (glaub ich), das waren vor 20 Jahren seltene Wunderöle.

Noch was anderes ist mir zum Thema eingefallen: Als nach der Ölkrise die Autos auf sparsam (z.B. für niedertourige Fahrweise) umkonstruiert wurden, gab es die ersten Jahre ein Problem namens Schwarzschlamm. Dabei hat sich dickflüssiger Ölschlamm gebildet, der zu schweren Motorschäden geführt hat. Sowas wäre - wenn man es noch vor dem Motorschaden merkt - ein rationales Anwendungsgebiet für solche Spülmittel.

Aber um zum guten Gefühl zurück zu kommen: Ich habe in meinem NB (ganz entgegen meiner früheren Praxis) auch Synthetiköl, obwohl ich völlig überzeugt bin, dass das rein überhaupt nichts bringt...

Schöne Grüße
Wolfgang

>Einen Schaden hatte
>ich bislang noch keinen, natürlich weiss man nie was wäre wenn
>man das Zeug nicht reingeschüttet hätte. Da aber das ganze im
>Vergleich zum Ölwechsel eigentlich nix kostet (unter 10 Euro)
>mach ich's halt, bis ihr mich hier eines besseren belehrt...
>
Wenn du ein besseres Gefühl dabei hast, ist das Geld gut ausgegeben! Das meine ich ganz ehrlich.

Ich persönlich habe mein Autofahrerleben lang immer Billigöle gefahren und auch nach hohen Laufleistungen nie einen Schaden gehabt. Nach meiner Überzeugung brauchen nur wenige Motore besondere Öle. Vor 25 Jahren hatte ein Freund mal eine alte Ducati, die brauchte Synthetiköl, sonst gab es alle paar Wochen Nockenwellenschäden, dort hat das besondere Öl also einen Konstruktionsfehler ausgeglichen. Ich selber bin in der 500er Yamaha immer Billigöl gefahren (obwohl das - nachgerüstete - Ölthermometer immer wilde Öltemperaturen angezeigt hat), keine Probleme. Dabei waren die damaligen Billigöle noch API SD, heute ist man im Billigbereich schon bei API SF und SG (glaub ich), das waren vor 20 Jahren seltene Wunderöle.

Noch was anderes ist mir zum Thema eingefallen: Als nach der Ölkrise die Autos auf sparsam (z.B. für niedertourige Fahrweise) umkonstruiert wurden, gab es die ersten Jahre ein Problem namens Schwarzschlamm. Dabei hat sich dickflüssiger Ölschlamm gebildet, der zu schweren Motorschäden geführt hat. Sowas wäre - wenn man es noch vor dem Motorschaden merkt - ein rationales Anwendungsgebiet für solche Spülmittel.

Aber um zum guten Gefühl zurück zu kommen: Ich habe in meinem NB (ganz entgegen meiner früheren Praxis) auch Synthetiköl, obwohl ich völlig überzeugt bin, dass das rein überhaupt nichts bringt...

Schöne Grüße
Wolfgang