Das kleine 1x1 der Lamellensperre?

[RacingGreen]

Ich bin gerade dabei meine Rx7 Lamellensperre neu einzustellen. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich gar nicht richtig verstehe, wie das Teil funktioniert...

Im Internet findet man zwar einiges darüber, aber auch viel Widersprüchliches. Ich hab das Teil halt damals gekauft, mit neuen, dickeren Reiblamellen überholt und gut wars, jetzt würd ich das ganze aber gerne richtig verstehen.


Die allgemeine Funktion der Lamellensperre ist mir klar (über die Lamellenpakete wird das Drehmoment von dem Rad mit mehr Schlupf auf das andere Rad umgeleitet).

Wass mir Kopfzerbrechen bereitet ist die Art und Weise, wie der Sperrwert beeinflusst werden kann:

Zum einen habe ich die Anzahl der Scheiben im Diff und damit eine entsprechende Anzahl von Reibflächen. Je größer die Reibfläche bei gleichem Druck, desto mehr Kraft wird übertragen - soweit klar.

Dann habe ich die Rampen in der Differentialmitte, in denen die Differentialbolzen liegen. Dreht sich ein Rad schneller als das andere, wandern die Bolzen die Rampen entlang und drücken die Reiblammellen aneinander --> Sperrwirkung

Und zuletzt hab ich dann noch die Vorspannung im Diff über die Ringfedern auf den Aussenseiten der Reiblamellen.



Aber wie arbeitet das ganze jetzt zusammen?

Wie ändert sich das Verhalten der Sperre bei der Änderung einzelner Parameter (mehr Reibscheiben bei gleicher Dicke/ mehr Vorspannung durch Distanzscheiben/ Abflachung des Rampenwinkels von 45° auf 30°)?

Was bedeutet allgemein die Vorspannung des Diffs für das Fahrverhalten?

Dann findet man ja auch noch oft aussagen über den prozentualen Sperrwert einer Lamellensperre. Der kann ja eigentlich nicht von der Vorspannung abhängen, da diese ja definiert ist, während das anliegende Drehmoment variabel ist. Dieser Wert trifft dann ja eher eine Aussage über den Rest des Paketes (Rampensteigung und Anzahl der Reibelemente), oder?

Im hinblick darauf, wie sinnvoll ist es dann, die Vorspannung extrem zu erhöhen? Hätte man dadurch bei geringem anliegenden Drehmoment nicht sozusagen eine 100% sperrende Starrachse?

[stopbit]

Guckst Du da:
http://www.arstechnica.de/index.html...lensperre.html

Bei einem offenen Diff sind die Planetenräder mit dem rotierenden Gehäuse verbunden. Sie nehmen die Kegelräder zu den Achswellen mit.

Beim Lammellensperrdiff wird über die Kegeligen Ausschnitte das Drehmoment für den Vortrieb dazu genutzt, die Lamellen gegeneinander zu pressen. Wenn die Lamellen gegeneinander gepresst werden, wird vom Gehäuse direkt ein Drehmoment auf die Wellen übertragen.

Mit größerer Vorspannung ist schon ohne Antriebsmoment eine größere Sperrwirkung vorhanden, also quasi schon im Rollen gesperrt.

[Sym]

Darf ich dich hierhin verweisen:
http://www.arstechnica.de/index.html...enes_diff.html

[RacingGreen]

Arstechnika ist bekannt, hat aber meine Fragen leider nicht beantwortet

Die Funktionsweise an sich ist mir ja klar, mir geht es eher darum, was für Auswikungen die einzelnen Parameter auf das Fahren haben, um zu entscheiden, wie ich etwas einstellen will.

Was passiert, wenn ich die Rampen flacher mache?
Ich nehme an, der Sperrwert würde sich erhöhen, aber gibt es da nicht noch andere Folgen? Im Diff ist ja jetzt mehr Spiel, zudem sinkt die Vorspannung...


Was ist der Sinn der Vorspannung? Dass Sperrdiff müsste ja auch ohne die Federn funktionieren?
Was passiert, wenn ich die Vorspannung erhöhe?
Wo in der Kurve macht sich das bemerkbar?
Theoretisch dann ja nur im Übergang zwischen Anbremsen und Beschleunigen, also im Scheitelpunkt der Kurve...


Wenn ich eine Vorspannung von 100Nm einstelle, heisst das doch nix anderes, als dass das Diff bis zu einer Krafteinwirkung >100Nm die Achse komplett sperrt? Was ist der Sinn davon?

Kann man damit das Anbrems(Eigenlenkverhalten des Fahrzeuges verändern?

Fragen über Fragen

[Krischan]

Schreib Scrat an, der hat bei seiner die Vorspannung mehrfach geändert und weiß WIMRE im Einzelnen wie das Ding genau funktioniert.

[geko]

Hi,

soweit ich das von den Drexler-Sperren kennen, kann durch Erhöhung der Vorspannung die Sperrwirkung nicht erhöht werden.
Das muß über die Anzahl der Reibscheiben bzw. über die Dicke der Druckringe geregelt werden.

Grüße
Geko

PS das Öl spielt auch eine Rolle, aber nur wenn man (irrtümlich)eines ohne LS Zusätze verwendet hat.

[Der Schnitzer]

>Wo in der Kurve macht sich das bemerkbar?
>Theoretisch dann ja nur im Übergang zwischen Anbremsen und
>Beschleunigen, also im Scheitelpunkt der Kurve...

Ich hab mich nur mal mit den Rampen beschäftigt...
Dort genauer mit Cuso, Kaaz etc.
Unterschiede dort:
LSD 1 Sperrt wie Torsen nur bei Beschleunigung (1) (Rampe-Eingang schräg, Rampe-Ausgang 90°) Sperrwirkung eher ab Scheitelpunkt spürbar.
LSD 1,5 Sperrt bei Beschleunigung (1) und mit halbem Sperrwert der Beschleunigung bei Verzögerung (0,5) (Rampe-Eingang schräg, Rampe-Ausgang leichter Winkel) Soll wohl brauchbarer für Rundstrecke sein.
LSD 2 Sperrt bei Beschleunigung (1) und mit selber Sperrwirkung bei Verzögerung (auch 1) Das soll wohl schon recht heftig zu fahren sein, da du mit dem Heck einlenken kannst.


>Kann man damit das Anbrems(Eigenlenkverhalten des Fahrzeuges
>verändern?

Ja, mit LSD 1,5 oder 2 solltest du ihn vor der Kurve gut anstellen können.

[Krischan]

Mein Mazdaspeed LSD ist ein 2 Wege. Das Ding hat scheinbar die Eigenschaft bei Anbremsen einer Kurve das Schlepplastmoment komplett zu absorbieren. Wie es das macht, ist mir ein Rätsel.

Von der Fahrbarkeit her würde ich ne Lamelle dem Torsen bevorzugen.