"Aber allzulang geb ich den Alleinunterhalter da nun auch nicht. Wenn das Intresse von Nd Fahrern hier nicht ist sich zu beteiligen, dann ist es eben so."
Liebe Barbara, Dein Wunsch sei mir Befehl
Habe den 1. Mai wirklich als Tag der Arbeit genutzt, um die Fünf-Jahre-Insp selbst zu machen.
Ursprünglich wollte ich den ND schon in eine Werkstatt geben, aber nach reichlich Lektüre zum Thema Getriebeöl (dessen Wechsel bei 100 Tkm auch erstmalig ansteht) habe ich mich zum Selbermachen entschlossen. Die jeweiligen Originalöle für Motor und Getriebe habe ich mir beim nächsterreichbaren fMh bzw. bei IL bestellt. Beide Öle sind recht dünn, wahrscheinlich, um die Verbrauchswerte zu optimieren. Das 0W20 für den Motor kann auch durch ein 5W30 ersetzt werden, was sich gerade bei forcierter Beanspruchung empfiehlt. Für's Getriebe empfiehlt Mazda das eigene "Longlife Hypoid Gear Oil IS", das früher von Castrol oder Total, jetzt von Idemitsu hergestellt wird und nur beim fMh zu bekommen ist.
Die Bezeichnung "Hypoid" ist missverständlich bis falsch (gemeint ist wohl eher ein eP (extreme Pressure) Öl), damit wird eine Zahnradpositionierung (mit Achsversatz) definiert, keine Ölqualität.
Das Öl hat auch keine Viskositätsangabe oder GL-Einstufung, es dürfte im Bereich 75W80 und GL-5 (eigentlich eher für Differentiale) liegen. Also doch ein recht besonderes Wässerchen (es ist wirklich sehr dünn), das allerdings die leichte Schaltbarkeit auch bei niedrigen Temperaturen gewährleistet. Als Alternative benennt Mazda 75W90 Öle mit dem deutlichen Hinweis auf eingeschränkten Schaltkomfort. International vor allem wg. der zahlreichen Getriebeschäden beim 2.0l in den USA wird gerne auf Erfahrungen mit dickflüssigeren Ölen bis hin zu W140 verwiesen, Lee Walter von Walter Motorsports aus Georgia sieht das sogar als einzige Möglichkeit für den langfristigen Schutz. Er verkauft allerdings auch verstärkte "optimierte" Getriebe für NC und ND
Ich hatte mich für beide Original Mazdaöle entschieden, der ND ist ja fast noch neu.
Die Zugänglichkeit am ND für die normalen Wartungstätigkeiten ist (fast) vorbildlich. Alles ist, nach Abnehmen der Unterbodenverkleidungen, in Europa nochmal zwei mehr als in den US, sehr gut erreichbar, siehe z. B. den Kupplungsnehmerzylinder:
Anhang 7197
Kupplung und Bremsflüssigkeit speisen sich übrigens aus einem gemeinsamen Reservoir, sind aber nicht Gegenstand der 100.000er Inspektion.
Der Motorölfilter ist anders als bei NA/NB hängend montiert, was zum einen spezielle Skyactiv-Filter (ohne Rücklaufsperre) bedingen soll und auch den Wechsel sauberer gestalten könnte. Mir fehlt allerdings für die Irritation der Ölkreislaufelektronik durch normale MX-Filter (passen genauso gut) etwas die Einsicht, der Ölfilter sitzt außerhalb des gesteuerten Ölflusses:
Anhang 7198
(Quelle: MANAO, Hervorhebung von mir)
Auf YT findet man reichlich Clips zum Ölwechsel, bei denen letztendlich die Soße doch aus dem Filter überläuft.
Das wollte ich vermeiden, ein 4mm-Loch in den alten Filter gebohrt macht die Sache doch sehr viel sauberer:
Anhang 7199
Anhang 7200
Die Ölablasssschraube beim 2.0l ist ein 8mm Innensechskant (Inbus), bei meinem 1.5er ist es ein normaler 19mm Hex.
Am Getriebe habe ich zwei 24mm Hex vorgefunden, am Ablass mit Magnet. Beide ließen sich leicht öffnen, sind aber mazdatypisch sehr flach ausgefallen (beim Einfüller kann man trotzdem nur mit einem Ringschlüssel arbeiten, Ratschen sind zu dick).
Im Miatanet wird allerdings häufig von 24 und 23mm berichtet, evtl. hat der 2.0l eine kleinere Einfüllschraube?
Diese scheint auch keine wirklichen 23mm zu haben sondern den alten britischen Militärstandard 59/64". Wirklich feste Einfüllschrauben (die man immer zuerst öffnen sollte) können bei schlecht sitzenden Schraubenschlüsseln schnell abgerundet werden.
Das Getriebeöl von unten mittels Hakenflasche reindrücken zu wollen ist eine törichte Idee, sooo dünn ist das Öl dann auch wieder nicht. Ein Schlauch nach oben in den Motorraum war für mich dann doch die deutlich angenehmere Lösung, man lernt nie aus.
Damit war die Wartung bei 100 Tkm auch schon durch, herrlich einfach, auch mal an neuen Autos zu schrauben.
Alle anderen Wartungsarbeiten sind ebenfalls leicht, der Luftfilter ist selbsterklärend im Motorraum zu finden, die Zündkerzen sind erst bei 120 Tkm zum Wechsel vorgesehen, Bremsflüssigkeit (DOT4) wechseln ist normales Procedere, den Kupplungsnehmerzylinder sollte man dabei wg. des gemeinsamen Kreislaufes nicht vergessen.
Und dann wäre da noch der Innenraumfilter
Es gibt ihn wirklich.
"Filter" ist ein starkes Wort für eine Gazematte, ihre Austauschbarkeit ist der Grund für das weiter oben angeführte "(fast)" in Sachen vorbildliche Zugänglichkeit der Wartungspunkte:
Anhang 7201
Anhang 7202
Anhang 7203
Anhang 7204
(Quelle: MANAO/miatanet)
Wer im Wald parkt, sollte mal nachschauen, ansonsten ist das nur bei eingeschränkter Lüftungsfunktion angeraten.