Bevorstehenden Kauf MX-5/Altersbedingte Schwächen?

[Fr4sha]

Moin, habe mir den Plan gemacht in ein paar Monaten mir einen Mx-5 zuzulegen. Habe also mal bisschen rumgeschaut im Internet und würde mir gerne einen 2005/2006 nb oder nc kaufen, alles darunter wäre mir zu alt.

Habe jetzt schon einige gefunden aus 2006-2008 die wenig Kilometer runter hatten und auch vom Zustand her sehr gut aussahen, preis ist so bei 9000 oder knapp darunter. So in etwa wie der hier: https://m.mobile.de/auto-inserat/maz...&type=ad&cn=DE
Ist der Preis gerechtfertigt und kann ich auch in nächster Zeit mit solchen Angeboten rechnen oder war das was einmaliges? Zwei solcher Angebote hab ich noch gesehen, die sind aber schon weg.

Jetzt zu meiner zweiten Frage, wenn ich mir so einen mx-5 wie oben kaufen sollte, mit was für Folgekosten und altersbedingten Schäden sollte ich rechnen? Kommt da noch gut Geld oben drauf? Mir wird oft gesagt das so ein altes auto ja nur Probleme macht und ich mich damit in den Ruin treibe weil ich andauernd Werkstattkosten bezahlen muss, wie realistisch ist das? Worauf müsste ich also achten, neben den typischen Sachen wie Rost, undichtes Verdeck und den anderen Sachen die in der nc kaufberatung erwähnt wurden, damit ich nach dem Kauf nicht auf hohen werkstattkosten rumsitze und wie wahrscheinlich ist das überhaupt, dass das Auto so viele Probleme macht nach dem Kauf.

Muss dazu sagen das ich das Auto als Hauptauto fahren würde, aber auch nicht extrem viel fahre, so 60km die Woche und das ich was Autos angeht so gut wie gar keine Ahnung habe, bin also bis auf Reifenwechsel auf die Werkstatt angewiesen. Würde auch vorm Kauf definitiv einen Gebrauchswagencheck machen wollen lassen.
Danke im voraus für alle Antworten.

[mazze]

Folgekosten sind eher überschaubar - möglicherweise aber dennoch hoch. Beim NB ist Rost häufig ein wirtschaftlicher Totalschaden. Beim NC 2,0 (frühe Motoren) droht dasselbe mit Motorschaden. Alles andere ist meiner Meinung nach bezahl- und beherrschbar. Ist halt ein Japaner: läuft und läuft und läuft. Werkstattkosten mit Reparatur würd ich mir an Deiner Stelle 500-1000 Euro pro Jahr einplanen - bei 1000 Euro pro Jahr legst Du damit locker 500 Euro an Rücklagen an, die Du eben dann verwenden kannst, wenn doch mal was grösseres ansteht.

Versicherung und Steuer sind nicht die Welt, Sprit ist mäßig, Reifenverschleiss individuell, normale Wartung kein Hexenwerk.

Zu sonstigen modellspezifischen Problemchen hilft Dir die Suche im Forum.

Ob es die Sales Angels noch gibt, weiss ich leider nicht - wäre auch gut für Dich.

Viel Erfolg bei der Suche und viel Spass mit dem MX, wenn Du ihn gefunden hast!

[Tester]

Dein Kaufwunsch hat folgenden Rahmen:

1. Du willst ein Auto kaufen das ca. 18 Jahre alt ist.

2. Du kannst selbst nahezu nichts an dem Fahrzeug machen.

Nach meiner Erfahrung ist das keine wirklich gute Kombination. Ich habe 2 mx-5 und fahre auch meine Alltagsauto
"runter", d.h. lange und viel Km. Mit Laufleistung und Alter kommen da Dinge, an die man so gar nicht denkt. Der gern
geübte Fokus "Motorschaden" ist eigentlich (außer bei anfälligen Modellen) gar nicht so oft das Problem. Da kleckert sich
"Kleinkram" zusammen (defekte Gummiteile, Wärmetauscher etc. ), die dann relativ schnell in der Summe teuer werden.

Bei meinem Alltagsauto (derzeit 270.000 Km - da wären problemlos 400.000 Km drin) ist jetzt der Verdampfer der Klimanalage kaputt.
Sehr aufwändige Reparatur bei dem Fahrzeug. Den fahre ich daher jetzt auch nur noch bis sich was besseres zeigt,
die Reparatur werde ich weder selbst machen noch machen lassen.

Ich würde dir ein neueres Fahrzeug empfehlen.

[Lightspeed]

Vllt mal kurz meine derzeitige Realität zur Veranschaulichung:
Ich habe einen nbfl von 2003 geerbt, also keine Anschaffungskosten. Daily Driver seit 2003.

Die Eckdaten die positiv klingen:
Seit Beginn Tiefgarage, erste Hand, zahlreiche Bagatellschäden, die fachgerecht repariert worden sein sollen (Rechnungen von renommierten Werkstätten), daher erster guter optischer Eindruck. Originaler Zustand, keine Veränderungen. Beide Längsträger 2019 per "Reparaturschuh" von Fachwerkstatt repariert. Schweller in 2015 geschweißt. Erster Motor dank defekter Öldruckanzeige gehimmelt, gebrauchter mit KM-Stand 110.000 eingebaut. Gesamt-KM 274.000.

Die Daten der Realität nachdem er bei meinem geschätzten Mazda-Experten in Essen und auf der Bühne bei R. Winzenburg war (von deren Kundenumgang und Kompetenz ich schwer begeistert bin):
Der linke Reparaturschuh unterrostet schon wieder, der vor drei Monaten eingebaute gebrauchte Kotflügel ist unten schon durchgerostet eingebaut worden. Um die Karosserie für die nächsten Jahre auf einen sehr guten Stand zu bekommen müssen nach und nach die Längsträger, Schweller, beide Kotflügel und ein Radlauf gemacht werden. Am Motor wurde das allernötigste zu Spottpreisen mit mieser Qualität gemacht. Da habe ich jetzt schon 1.000 reingesteckt, um das wieder zu richten. Die Karossendiagnose, das wäre dann mein ganzer Sparvertrag von knapp 10.000,-, den ich vorhatte, für den NB - teilweise - einzusetzen. Eigentlich brauche ich auch bald mal eine neue Kamera.

Mein NC von 2006 war auch mit dem km-Stand von 295.000 bei Verkauf dagegen ein Musterknabe. Aber er würde mich jetzt auch Schweißarbeiten kosten - das war abzusehen. Trotzdem war es eine megadoofe Entscheidung, den abzugeben. Jeden neuen Gebrauchten muss man neu erobern und sich auf ihn einschießen - finanziell und emotional. Auf den war ich eingeschossen.

Was also jetzt? Der NB hat gerade zwei Jahre TÜV. Zwingen tut mich also nichts.

Die möglichen Wege, wenn man sich mal auf sowas eingelassen hat:
NBFL fahren und zwei Jahre Spaß haben. Dann aufgeben und den Sparvertrag nehmen und einen exzellenten NC kaufen oder einen ND anpeilen.

Sparvertrag und Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld nehmen und volles Rohr in den NBFL investieren. Gewagt - damit ist noch keine Mechanik auf restauriertem Stand und das Auto muss 110% Herzblatt sein.

Alles halb machen: Nicht zu Winzenburg gehen, den Rostkram irgendwo machen lassen, für kleineres Geld. Alles hinausschieben und sich durch unzählige Werkstattaufnethalte quälen, um Geld (und Qualität) zu sparen - hört sich nicht gut an, kann man aber machen. Offenbar der Weg, den mein NBFL bisher in den letzten Jahren gegangen ist.

Mein persönliches Fazit: Die NB/NBFL können kräftig kosten. Und ich wusste das, als ich die Erbschaft annahm. Noch sind sie keine begehrten Klassiker und noch schrumpfen die Bestände zügig. Sie sind preiswert zu bekommen aber man sollte höllisch aufpassen, weil die Karosseriekosten keinen Unterschied machen zwischen einem MX5 und höherwertigen Klassikern, wenn man sie richtig macht. Die Arbeit und die Qualität, die z.B. Winzenburg anbieten, kosten völlig zu recht sehr viel Geld. Und wie weiter vorne schon gesagt, das ist ein 20 Jahre altes Auto. Wenn man sich darauf einlässt, vorher eine Strategie ausarbeiten, wie man verfahren will. Es ist einfach megafrustrierend, wenn man begeistert anfängt, restaurieren zu lassen und einem dann aufgrund fehlenden Überblicks oder Durchhaltewillens tausende durch die Finger gleiten, weil alles für einen Spottpreis bei mobile.de landet. Sowas habe ich in den 90ern mit einem Karmann-Ghia-Cabriolet hinter mir. Ruinös und nie wieder.

Investier viel Zeit bei der Suche und nimm wenn denn das bessere aber teurere Auto und /oder das Jüngere. Und stell Dich darauf ein, dass das alles sehr teuer werden kann und zwar immer dann, wenn man glaubt, jetzt ist alles gut. Ich habe jetzt keinen Einstandspreis gehabt aber schon 2000,- reingesteckt, damit alles gut läuft und fährt und erstmal auch aussieht. Spaß für die nächsten zwei Jahre ist die Devise. Seit ein paar Tagen bläst er nach einem Tag Standzeit beim Kaltstart für die ersten 500m ordentlich blau hinten raus. Der kommende Rattenschwanz?

Beste Grüße

-Nachtrag: Hab gerade gemerkt, dass sich das hier alles etwas negativ und abtörnend anhört. Damit eins klar ist - die Dinger machen einen Heidenspaß und bis zu dem Tag, an dem ich aus einem MX5 nur noch völlig unwürdig auf einem Parkplatz aus dem Auto falle, möchte ich so ein Ding haben. Pure Lebensfreude. Und dabei soll es bleiben, ohne dass ich oder der TE völlig frustriert sind.

[GAFCOT]

Seit ein paar Tagen bläst er nach einem Tag Standzeit beim Kaltstart für die ersten 500m ordentlich blau hinten raus. Der kommende Rattenschwanz?

Tropfende Einspritzdüse.

[Lightspeed]

Tropfende Einspritzdüse.

Hab das hier noch etwas ins Gerede gebracht. Damit wir hier nicht vom Weg abkommen.

[Gruni]

moin,

ich würde gerne hier das Thema mal kapern.
Ich schaue mir nächste Woche einen NC-Facelift an (EZ 11/2010) mit ca. 106.000 km, 1,8er.
Seit ca. 11 Jahren im Besitz der Dame.

Die beiden SPS-Videos zur Kaufberatung habe ich mehrfach angeschaut.

Wie gut kann die im Radlauf hinter der Radlaufmatte einen ggf. Rostbefall erkennen?
Ist es möglich diese Matte mal eben schnell zu demontieren oder Teil-Demontage um im Bereich Schweller zu schauen?
Sollte ich nach dem Hand-Fühl-Test des Innenraumteppichs hinter den Sitzen nur mit einem festen, flexiblen Draht auf jeden
Fall mal die Abläufe prüfen?

Ich habe halt ein bisschen Angst vor Rost. Eine Bühne oder Aufbocken und/oder Rad abbauen wird dort nicht klappen.
Schwellerrost und Radlauf-Rost. Rost bei den Aufprall-Dämpern kann ich eh nicht erkennen. Hier brauche ich eine Info
von der Verkäuferin.

Die anderen "Probleme" mit Ölsorte und Ölverbrauch, Zündkabel usw. sind mir alle bekannt. Rost am Dreiecksfenster ist auch schnell zu prüfen.
Innenseite des Kofferraumdeckels bei den Lampen,Kotflügel.Blinkereinfassung, Verdeck.

Zuletzt hatte ich von 2014-2020 einen NB-FL Sondermodell Phoenix. Der hatte auch reichlich Probleme mit Rost, welche ich aber gelöst bekommen hatte.
Der NB musste aber weg, wegen neuem Gebrauchten für die Tochter. Jetzt soll es ein NC (unter 10.000 €) werden (wegen ESP, weil auch die Tochter ggf. mal damit fahren wird).

auf bald
Gruni