Servus zusammen, hier einmal mein Erfahrungsbericht wie ich meine Japan Racing JR3 Felgen in 8x15 ET25 mit 205/50 R15 NS2R auf meinem NB eingetragen bekommen habe. Da es hier viele Meinungen zur Machbarkeit gibt könnte das für den einen oder anderen evtl. ganz interessant sein.
Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Felgen bei SPS-Motorsport kaufen, dort eintragen lassen und glücklich sein.
Da ich allerdings am anderen Ende von Deutschland wohne und dort nicht so leicht für eine Eintragung hochfahren kann, musste ich mir anders helfen. Daher hier Möglichkeit 2:
2. Als erstes benötigt man einige Gutachten: Das Festigkeitsgutachten der Felge die Eingetragen werden soll, eine Reifenfreigabe für die Reifen da diese sonst nur bis 7.5 Zoll freigegeben sind (kann online angefordert werden), zudem ein Teilegutachten einer anderen Felge desselben Herstellers mit dem dann nachgewiesen werden kann, dass der Hersteller über ein QM-System nach DIN ISO 9001 verfügt. Zu guter Letzt braucht man dann noch einen Prüfingenieur beim TÜV, der Lust hat sich damit auseinander zu setzen.
Schritte:
1. Mit den Gutachten zum TÜV des Vertrauens gehen und das Vorhaben erklären und Absprechen, ob dem Prüfer die Unterlagen ausreichen und ob er sonstige Anforderungen hat.
2. DANACH erst Felgen bestellen. Ich habe meine bei SPS gekauft da ich dort mit dem Kundenservice sehr zufrieden bin und der Preis ebenfalls fair ist.
3. Achsvermessung mit mehr Sturz damit die Räder ins Radhaus passen. Ich habe bei mir die sportlichen Werte von SPS einstellen lassen, Fahrverhalten ist damit ein Traum!
4. Radläufe Bördeln: vorne und hinten müssen die Radlaufkanten ca. 45° angestellt werden. Achtung beim selbst machen: Standard-Bördelgeräte sind für die HA zu groß, hier muss entweder mit einem Gummihammer vorsichtig vorgearbeitet werden oder ein kleineres Bördelgerät organisiert werden. Mit Lack auf ca. 80° aufwärmen hat das ganze bei mir ohne Risse funktioniert. Zudem muss die Radhausschale vorne etwas bearbeitet werden.
5. Verschränken: an der VA musste ich mein Fahrwerk noch etwas hochschrauben da ich sonst keine vorgeschriebenen 6mm Platz zum Kotflügel hatte. Die Hinterachse ist mit den SPS- Werten ziemlich entspannt da der Wagen beim einfedern massiv in den Sturz geht.
6. Probefahrt auf abgesperrter Teststrecke 😊 ob irgendwas schleift.
7. Ab zum TÜV: Dort werden die Gutachten geprüft, der Wagen verschränkt, eine Kreisfahrt gemacht und eine Probefahrt, um die Tachoabweichung zu kontrollieren. Da die 205/50 Reifen einen anderen Abrollumfang haben als original 195/50, darf die angezeigte Geschwindigkeit nicht tiefer sein als die tatsächliche (hat bei mir aber alles gepasst).
Gekostet hat die Abnahme bei mir knapp 200 Euro.
Wichtiger Hinweis zum Schluss: Hierbei handelt es sich um meinen persönlichen Erfahrungsbericht, nicht um eine Anleitung. Letztendlich muss immer mit dem TÜV Vorort geklärt werden was geht und ich übernehme keine Haftung für das Gelingen des Bördelns und der Abnahme bei Nachahmung!