Ja, damit hätte wohl niemand gerechnet, aber hier ist er, der zweite Teil. Hier nochmal der Link zu Teil 1: http://forum.mx-5-sportive.com/dc/dc...ng_type=search
So, eineinhalb Jahre sind seit meinem letzten Bericht zum NC Fahrwerk vergangen und ich möchte mich mal wieder dem Thema zuwenden, denn es hat sich in de Zwischenzeit viel getan.
Als Erstes möchte ich mich noch mal den Winterreifen widmen. Den Kauf des Toyo Snowprox S952 XL habe ich ja seinerzeit sehr bereut, aber da ich ihn gekauft habe, musste ich ihn auch fahren. Mittlerweile sind die Reifen fast runter gefahren und der Eindruck hat sich etwas verbessert. Ich habe den Luftdruck nochmals deutlich erhöht und mit 2,6bar sind die Reifen etwas weniger schwammig. Auch das geringere Profil hat sich sehr positiv bemerkbar gemacht, der Reifen lenkt jetzt durchaus zackig ein. Trotzdem ist der Reifen nicht empfehlenswert, der Grip ist eher mäßig und das Verhalten im Grenzbereich bei Nässe nicht sehr angenehm zu fahren. Kommt der Reifen an die Haftungsgrenze, reißt der Grip recht plötzlich ab und baut sich dann aber auch genauso plötzlich wieder auf. Weiterhin ist es bei Temperaturen um 5 Grad so gut wie unmöglich den Reifen auf Temperatur zu bekommen. Im Ausgleich dafür ist der Verschleiß aber relativ gering. Ich bin jedenfalls froh, dass nächsten Winter neue Winterreifen drauf müssen. Ich habe mittlerweile gesehen, dass der Bridgestome Blizzak LM 25 auch in 205/45R17 lieferbar ist. Dies werden wohl meine nächsten Winterreifen werden, denn ich habe mit diesen Reifen beim NB sehr gute Erfahrungen gemacht. Zur Info, das was ich bis jetzt über den Pirelli W240 Snowsport von Anderen gehört habe, klang nach einem normalen bis guten Winterreifen, aber auch nicht überragend.
Und wenn wir gerade schon bei den Reifen sind, kommen wir direkt zu den Sommerreifen. Die NC Michelin Serienreifen waren ja auch nicht besonders und haben sich alleine durch eine lange Lebensdauer hervorgehoben, aber das habe ich ja bereits geschrieben. Auch waren die Reifen für meine 8x17 OZ Ultraleggeras zu schmal, wodurch ich mir mehrere Macken in die Felgen gefahren habe. Als nächstes habe ich dann Pirelli PZero Nero in 215/40ZR17 aufgezogen. In dieser Größe werden die Felgen etwas besser geschützt, aber man sollte trotzdem jeden Kontakt mit dem Bordstein vermeiden. Insgesamt ist der Pirelli ein gute Allroundreifen, er hat ein sehr gutes Einlenkverhalten, ist nicht schwammig und bietet auch ein im Trockenen einen guten Grip. Um im Trockenen richtig gut zu funktionieren braucht er aber etwas Temperatur, macht dann aber auch auf der Rundstrecke eine gute Figur. Er kann aber bei weitem nicht mit einem Kumho KU15 oder einem Hankook RS2 mithalten. Fährt man sportlich, ist allerdings der Verschleiß recht hoch. Im Nassen würde ich den Grip maximal als durchschnittlich bezeichnen. Zumindest war ich dafür, dass der Pirelli in vielen Tests sehr gelobt wurde und dafür, dass er im Trockenen keinen extremen Grip bietet, bei nassen Verhältnissen etwas enttäuscht. Insgesamt ist es aber ein guter Reifen. Ich werde ihn allerdings nicht noch mal kaufen.
Die nächste Änderung an meinem Fahrwerk waren Stabilisatoren. H&R hatte mich damals gefragt, ob ich ihnen meinen NC zur Verfügung stellen könnte, damit sie mit dem Wagen das TÜV Gutachten machen konnten. Im Ausgleich dafür konnte ich die Stabis behalten. Die Stabis haben dem Fahrverhalten, speziell in Verbindung mit den Eibach Federn, sehr gut getan. Die Seitenneigung in Kurven hat deutlich nachgelassen und das Handling verbesserte sich. Momentan sind drei Stabis mit Gutachten für den NC auf dem Markt. Alle tun dem NC sehr gut, aber der Grund warum ich immer die H&R Stabis empfehle ist nicht das Sponsoring, sondern die Einstellmöglichkeit der H&Rs. Die IL Stabilisatoren lassen sich gar nicht, die Eibach nur an der Vorderachse einstellen. H&R ist sowohl vorne, wie auch hinten zweifach einstellbar und das hat mir besonders mit den Eibach Federn gut gefallen. In Verbindung mit den Federn empfehle ich an der Vorderachse die harte Einstellung (kurzer Hebelarm) zu wählen. Stellt man den hinteren auf weich, ist das Fahrverhalten leicht untersteuernd, aber für die meisten sicher angenehm. Mir hat es aber besser gefallen den hinteren auf hart zu stellen. Dies führt zu einem neutralen bis leicht übersteuernden Verhalten. Im Alltag stört es nicht weiter, da der NC ja DSC an Board hat und beim der Kurvenhatz ist es einfach etwas handlicher. Die H&Rs sind übrigens im Querschnitt deutlich dicker als die Serienstabis (klar, dadurch haben sie eine höhere Torsionssteifigkeit), sind aber nicht hohl, sondern massiv. Dadurch sind sie um einiges schwerer als die Serienteile, aber das kann ich gut verschmerzen. Meine Empfehlung zum Thema Stabilisatoren lautet ganz klar: Nicht zögern, kaufen!
Noch eine kleine Info zu den Eibach Stabis, im Miata.net wurde schon mehrfach darüber berichtet, dass der Stabilisator an der Hinterachse direkt neben dem PU Lager gebrochen ist. http://forum.miata.net/vb/showthread...ay+bars+eibach
Inzwischen schreiben wir April 2007 und mein zweiter NC ist angekommen. Eigentlich wollte ich wieder Tieferlegungsfedern einbauen, habe mich aber dann dazu entschieden doch ein Fahrwerk einzubauen. Zur Auswahl stand das KW Variante 3 und das H&R Gewindefahrwerk. Ich habe mich für das H&R entschieden, eine richtige Entscheidung wie auch der SportAuto NC Fahrwerkstest zeigte. - Mittlerweile ist übrigens das Bilstein PSS10 für den NC lieferbar, wenn ich heute vor der Entscheidung stehen würde, würde ich das nehmen. - Ich weiß, dass ich mich Anfangs nicht mit dem H&R Fahrwerk anfreunden konnte und deshalb die Eibach Federn gekauft habe. Die Federn waren nicht schlecht, aber das Fahrwerk ist nochmals eine deutliche Steigerung und meine Vorbehalte waren grundlos. Aber der Reihe nach.
Der Einbau funktionierte problemlos und auch der Qualitätseindruck war sehr positiv. Eingestellt haben wir das Fahrwerk von der Höhe her grob nach den höchsten im Gutachten aufgeführten Werten und diese dann mit der Radlastenwaage fein ausgerichtet, sodass die Last gleichmäßig verteilt wurde. Die führte zu folgenden Radlasten:
http://www.mx5-2000.com/280zx/pics/nc/tab3.jpg
Hieraus ergab sich dann folgende Tieferlegung:
http://www.mx5-2000.com/280zx/pics/nc/tab4.jpg
Jetzt konnte das Fahrwerk eingestellt werden. Ich habe mich dazu entschlossen nicht einfach die alten Werte zu übernehmen, sondern ich wollte mal etwas Neues ausprobieren. Ich hatte übrigens mit den Eibach Federn mal an der Hinterachse eine Spur von +0°02' ausprobiert, da dies, bzw. Nullspur an der Hinterachse, beim NB sehr gut funktioniert und ein sehr agiles, aber gut kontrollierbares Heck zur Folge hatte. Der NC verträgt das leider nicht. Die Folge war, dass in schnell gefahrenen Kurven das Gefühl aufkam, als würde der Wagen auf der Hinterachse leicht einknicken. Ich erkläre mir das so, dass die geringe Spur und die Tieferlegung dazu führen, dass die Hinterachse beim Einfedern von Vor- auf Nachspur umschlägt. Kein gutes Gefühl und in meinen Augen nicht empfehlenswert. Daher habe ich mich dazu entschlossen an der Hinterachse wieder die alten Spurwerte zu fahren. Beim Sturz habe ich etwas höhere Werte eingestellt. Die größte Änderung war aber der Wechsel von Nachspur auf leichte Vorspur an der Vorderachse. Diverse Diskussionen im Forum und ein bessere Spurtreue in Verbindung mit der geringen Einpresstiefe der OZ Felgen an der VA haben mich dazu gebracht dies mal auszuprobieren. Letztendlich sind dann diese Werte dabei herausgekommen:
http://www.mx5-2000.com/280zx/pics/nc/tab5.jpg
Das Ergebnis war nicht überzeugend. Der Wagen neigte sehr stark zu Untersteuern und die Folge war, dass nach einigen Runden auf der Rundstrecke ein massiver Verschleiß mit Sägezahnbildung an den Vorderreifen zu erkennen war. Weiterhin war der Lenkwinkel durch die Vorspur ungewohnt groß. Das ist sicher Gewöhnungssache, hat mir aber auch nicht gefallen. Positiv war jedoch, dass der Wagen nicht mehr so empfindlich gegenüber Spurrillen war. Das Fahrwerk selber machte auch einen sehr guten Eindruck, es war zwar recht straff, federte aber gut und die Seitenneigung fiel sehr gering aus. Mein erstes Fazit war also, dass der Fahrwerk ein guter Griff war, die eingestellten Werte leider nicht. Nach einigen Wochen habe ich das Fahrwerk dann noch mal neu eingestellt. Zielsetzung war in erster Linie die Untersteuerneigung zu beseitigen.
Dem zweiten Einstellversuch gingen folgende Überlegungen voraus.
* Die Sturzdifferenz zwischen VA und HA ist gegenüber den Werten, die ich bei meinem ersten NC mit Eibach Federn gefahren habe, gleich geblieben, aber die Sturzwerte waren höher.
* Der Wagen lag mir etwas zu tief, da ich mit der aktuellen Höhe bei der Tiefgarageneinfahrt leicht aufgesetzt habe.
* Nachspur an der Vorderachse lässt den Wagen zackig einlenken und gleichzeitig wird der Grip langsamer aufbauen. Dadurch untersteuert der Wagen nicht so schnell, da man die Reifen nicht so schnell überfährt. Mein Fahrstil ist zwar so, dass ich eher sanft einlenke, was dem Überfahren auch entgegenwirkt, aber schaden kann es nicht.
* Der Wagen baute sehr gut Grip an der Hinterachse auf, schob aber stark über die Vorderräder.
* Zwar könnte ich dem Untersteuern entgegenwirken indem ich den hinteren Stabi auf hart stelle, aber ich wollte erst die Fahrwerkswerte in die richtige Richtung bekommen, um dann die Stabis optional als Feintuning zu verstellen.
Meine Folgerung war, dass die Kombination aus Tieferlegung und zu hohen Sturzwerten an der VA dazu führten, dass beim Einlenken die Vorderachse überfahren wurde. Ich will nicht ausschleißen, dass es auch andere Gründe haben könnte, aber um das Ergebnis mal vorwegzunehmen, die neuen Werte waren eine deutliche Verbesserung.
Beim zweiten Einstellen habe ich als erstes den Wagen an allen vier Rädern um 10mm hochgeschraubt. Dann ging es auf die Messmaschine und ich habe den Sturz leicht zurück genommen und die Spur wieder auf Nachspur geändert, da das eher meinem Geschmack entspricht. Das Ergebnis waren dann diese Werte.
http://www.mx5-2000.com/280zx/pics/nc/tab6.jpg
Wie schon gesagt, der zweite Versuch war ein voller Erfolg. Das Handling ist jetzt sehr neutral und der Wagen untersteuert nur noch leicht in langsamen, sehr engen Kurven, lässt sich aber gut mit dem Gas kontrollieren und gegebenenfalls in ein gut kontrollierbares Übersteuern treiben. Auch das Einlenken ist sehr zackig, aber man überfordert die Vorderreifen nicht. Die erreichbaren Kurvengeschwindigkeiten würde ich als sehr hoch bezeichnen, wobei der Wagen ein gutes Feedback liefert und viel Vertrauen gibt. Der Geradeauslauf ist erwartungsgemäß nicht so gut, aber noch vollkommen im akzeptablen Bereich. Eine Sache die ich bei Zeiten noch mal probieren möchte ist es, den hinteren Stabi auf hart zu stellen. Ich könnte mir vorstellen, dass das, das Heck noch etwas agiler und den Wagen damit noch etwas handlicher macht. Insgesamt bin ich aber mit dem aktuellen Zustand sehr zufrieden.
Mein Fazit lautet also, das H&R Fahrwerk ist sehr empfehlenswert. Auch wenn die Eibach Federn in Kombination mit anderen Stabilisatoren schon gut funktionieren, ist aus sportlicher Sicht das H&R ein sehr deutlicher Schritt nach vorne. Leute die mehr Wert auf Komfort als auf Sportlichkeit legen, sei aber die Eibach Lösung ans Herz gelegt.