... oder auch Hifi in den NC, Teil 2
Hallo Gemeinde,
mein Musik-Einbau in den NC ist nun fertig.
Ich habe fast die komplette Anlage vom NB übernommen plus noch Lagerbestände aus der Garage. War also eher billig diesmal.
Zum Einbau des Radios und der Türlautsprecher schreibe ich im Detail nichts - hier verweise ich auf die sehr gute Anleitung von Andre. Diese ist sehr gut verständlich und komplett geschrieben, da kann man nichts sinnvolles mehr hinzufügen.
Gucktst Du hier: http://www.mx-5.de/html/hifi-einbau_in_nc.html
Als Orientierungshilfe für Ein- / Umsteiger möchte ich nur kurz zu den einzelnen Umbauschritten das Ergebnis schildern, so wie ich es empfunden habe.
Der Werdegang:
1) ein NC Expression mit der serienmäßigen Musikanlage (kein Bose):
Für ein Seriensystem sind überraschend hohe Lautstärken ohne Verzerren möglich. Sehr wenig Baß, wahrscheinlich werden die tiefen Frequenzen irgendwo weggefiltert. Bedienung gefällt mir nicht.
2) Austausch des Serienradios gegen ein Pioneer DEH 825R, immer noch die Serienlautsprecher:
Bessere Bedienung , jetzt kommen auch Bässe bis zu den Lautsprechern. Mit Baß fangen die Lautsprecher sehr früh an zu verzerren. Eine leichte Verbesserung, macht aber noch nicht wirklich Spaß.
3) Dämmen der Türen und Einbau eines 16er Zweiwege-Systems (Audiotop)
Langsam macht Musikhören Spaß - höhere Lautstärke ist möglich, der komplette Frequenzbereich wird abgedeckt. Das Limit ist jetzt deutlich die fehlende Verstärkerleistung vom Radio (nominell 35W pro Kanal). Bässe kommen noch etwas kraftlos.
4) Einbau einer Endstufe Protovision Reality 264:
wohnhaft unter dem Beifahrersitz, das Pluskabel direkt von der Batterie durch den Schweller auf der Beifahrerseite, Masseanschluß in der Mittelkonsole (siehe Anleitung von Andre), alle Kabel durch die Mittelkonsole. Der Sitz ist noch voll verstellbar.
Schon ziemlich gut. Die kleinen 16er sind natürlich limitiert in der Baßwiedergabe. Durch Baßanhebung mit dem EQ kann man das in Grenzen ausgleichen, irgendwann kommt die Endstufe (und auch die Lautsprecher) ans Limit.
Die Protovision klingt sehr schön, tolle Auflösung im Mittel-Hochtonbereich. Bässe sind etwas zurückhaltend, aber knackig und präzise. Wenn diese Endstufe zu sehr gefordert wird, klingen die Höhen etwas angestrengt.
(Im NB hatte ich an diesem System eine Hifonics Thor laufen, diese hatte deutlich mehr Bums, dafür war der Mittel-Hochtonbereich nicht so "schön").
Ich verspürte also den Drang nach mehr Baß. Im NB hatte ich noch einen Next AL20 unter dem Verdeckkasten/im Tunnel in ein Holzgehäuse eingebaut, für diesen habe ich im NC jedoch keine Einbaumöglichkeit gefunden (v.a. aufgrund des grossen Magneten). Der Platz unter dem Verkeckkasten ist im NC kleiner als im NB, Tunnel gibt es nicht mehr.
Eine gute Einbaumöglichkeit für Baßlautsprecher sind aber die Ablagefächer in der Rückbank hinter den Sitzen, ich hab die Fächer sowieso nie benutzt.
Ich wollte (und durfte ) die Rückwand nicht zerstören, also habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, Lautsprecher zerstörungsfrei in die Rückwand einzubauen.
Ich hatte noch ein altes Infinity Kappa CS1a Dreiwegsystem in der Garage rumliegen, die Woofer im Maß 6x9" passen nahezu perfekt in die Ablagen. Der Einbau ist relativ einfach. (20er mit kleinem Magnet sollten auch passen, konnte ich aber nicht testen):
Folgendes muß man dazu tun:
1) Abbau der Rückwand (siehe Anleitung vom André)
Hier sieht man auch schön die Windschautlautsprecher. Diese sind mit zwei Schrauben befestigt und zusätzlich geklebt. Ich hab sie deshalb auch nicht abgemacht. Bei mir derzeit nicht in Betrieb.
2) Die Deckel der beiden seitlichen Ablagen oben aushängen und unten je 3 Schrauben entfernen. Die Deckel können dann einfach abgenommen werden, sie werden nicht mehr gebraucht.
3) MDF Adapter bauen (ich habe ein altes Soundboard recycelt, deswegen ist der ovale Ausschnitt auch so krumm und schief - entweder damals noch zuwenig Übung oder zuviel Alk ). Die Adapter sind aussen nicht rechtwinklig, deswegen am Besten eine Schablone aus Karton machen. Diese paßt für beide Seiten, man muß sie nur spiegelbildlich nehmen.
4) Dort wo die Klappen an der Rückwand befestigt waren, sind oben und unten je 2 viereckige Löcher. Die Positionen an den Adaptern anzeichnen und vorbohren. An der Rückwand habe ich hinten mit Holzlatten gekontert, so können die Adapter durch die bereits vorhandenen Öffnungen bombenfest verschraubt werden (ich hab zusätzlich mit Silikon abgedichtet). Die Rückseite der Rückwand habe ich noch zusätzlich mit weiteren Holzlatten versteift (Befestigung mit Silikon) und mit reichlich Onduline gedämmt.
Am hinteren Ende der Ablagefächer habe ich noch einige 30er Löcher zur Entlüftung gebohrt, kräftig Dämmwatte in die Fächer und dann die Adapterplatten mit je 4 Schrauben und Silikon festgemacht.
5) Die Hifonics Thor wohnt jetzt unter dem Verdeckasten, ein Cap ebenfalls unter dem Verdeckkasten dient gleichzeitig als Verteiler. Das ganze Zeug wurde mit Kabelbindern und Silikon befestigt.
Die Thor ist im Moment am Subout angeschlossen (Trennfrequenz 125Hz), die Lautsprecher ohne Weiche direkt am Amp.
Die Unterstützung im Baßfundament ist deutlich hörbar, bei der richtigen Einstellung fügen sich die "Subs" total unauffällig ins Geschehen ein (so wie ich es meistens will).
Man kann die Subs nicht orten, erst wenn man den Sub-Ausgang abschaltet merkt man daß was fehlt.
Je nach Musik und Laune kann man über den Sub-Pegel aber auch mal einen auf Proll machen, eine Rückenmassage gibts dann gratis dazu. Eine höhere Trennfrequenz würde ich noch gern testen (wg. Kickbaß), aber da hab ich momentan keine Möglichkeit dazu.
Eingebaut siehts dann so aus:
Kennt einer eine Bezugsquelle für eine bezahlbare Aktivweiche (Tiefpaß, 2-Kanal?).
Ich probier im Moment noch ein bißchen mit den Pegeln, aber es hört sich schon recht gut an, der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Absoluter Tiefstbaß ist wegen der begrenzten Membranfläche und der Mini-Gehäuse natürlich nicht möglich. Wenn jemand "echte" Subwoofer einbauen möchte, sollte dies auch gehen, man muß dazu dann halt die Rückwand "modifizieren". Die beste Möglichkeit wäre ein komplettes Entfernen (Abschneiden) der Fächer (diese sind fest mit der
Rückwand verbunden) und das Einsetzen einer Schallwand und evtl. eines Gehäuses hinter der Rückwand. Auf diese Art sollten sich auch 20er mit grossem Magnet oder sogar 25er verbauen lassen.
Ich wünsche Euch beim Nachbau viel Erfolg.
grüssle
Jürgen