Angefangen hat es mit einer Diskussion um ein Stechen zwischen Golf und MX5, ging weiter mit einer Meinungsverschiedenheit, ob die PS des MX5 subjektiv auch wiklich das bringen, was sie auf dem Papier versprechen und endete in einer Diskussion um Drehmoment und Leistung. Hier mal das letzte Zitat, weil der Wunsch aufkam, das alles in einen neuen Thread zu verpacken:
>Und warum können F1 Autos mit popeligen 300 Nm so viel
>besser Beschleunigen als alles andere auf vier Rädern?
>--------------------
>
>Wieso popelig? Welches Auto hat denn noch soviel Drehmoment
>auf sowenig Gewicht? Und die Drehzahlen eines Formel eins
>Wagens sind ja wohl kein gesunder Vergleich zum MX5, der
>auch nicht viel höher dreht als ein normaler BMW mit mehr
>Hubraum.
.......
Der Vergleich mit dem F1 ist natürlich extrem. Ich wollte damit nur ausdrücken, daß hohe Leistung entweder durch hohes Drehmoment (Turbo, großer Hubraum) oder eben durch hohe Drehzahlen (bei vergleichsweise bescheidenem Drehmoment) entstehen kann. Die Leistung lässt sich natürlich nur mit der jeweils zur Motorcharakteristik passenden Getriebeübersetzung voll ausnutzen.
Hier mal die Formel zur Berechnung der Leistung: Drehmoment(Nm) x Drehzahl(1/min) / 7023 = Leistung(PS)
>Jetzt kann ich Dich ja mal was fragen:
>
>Wieso sind GSXR 600 / R6 u.a. 600 von null auf 100 (und in
>begrenztem Umfang auch bis 200 und in der
>Höchstgeschwindigkeit) gleichwertig mit einer GSXR 1000 / R1
>usw
.........
Ich würde mal sagen (ohne mich großartig mit Mopeds auszukennen), daß bei dem extrem guten Leistungsgewicht eines Motorrads die Leistung für den Sprint bis 100km/h nicht primär entscheidend ist, sondern vielmehr so Sachen wie Fahrwerk, Reifen und Fahrkönnen.
Zum Beschleunigen bei höheren Geschwindigkeiten ist halt dann Leistung entscheidend. Und für die Top-Speed sowieso.
Bei Deinem obigen Vergleich einer 600er mit einer 1000er würde ich also annehmen, daß beide trotz unterschiedlichem Hubraum auf etwa die gleiche PS-Leistung kommen. Oder? Anderes kann ich mir das nicht erklären.
Hast Du evtl. noch ein paar mehr Daten zu den Bikes (Leistung, Drehmoment, Gewicht, Getriebe- und Achsübersetzungen)?
>aber im Zwischenspurt von 80 bis 140 um Welten
>langsamer?
......
Das kommt halt immer auf die Übersetzung an (ich weiß nicht wie stark sich die 600er hier von der 1000er unterscheidet). Fakt ist aber: der 600er Motor dürfte maximal um die 60Nm auf die Kurbelwelle "wuchten" , der 1000er Motor um die 100Nm. Das bedeutet nichts anderes, als daß die beiden Motoren bei gleicher Drehzahl unterschiedliche Leistungen produzieren (selbst wenn Pmax beider Motoren gleich ist). Bei gleicher oder ähnlicher Übersetzung hat dann natürlich der kleinere Motor das Nachsehen.
Mit der jeweils "passenden" Übersetzung (=nahe der Nenndrehzal) hätte der Motor mit der höheren Leistung die Nase vorne - das maximale Drehmoment ist hierfür nicht von Interesse! So will es halt die Physik.
Aber da könnten wir wohl noch Tagelang weiterdiskutieren (wogegen außer der Größe dieses Threads eigentlich nichts spricht. Aber wir können gerne einen neuen eröffnen).
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Also erstmal zur Frage, ob Drehmoment oder Drehzahl - m.E. ist das Drehmoment ausschlagebende Größe, die Drehzahl beeinflusst dann nur noch im Nachhinein, was wirklich am Ende an Leistung herauskommt - simpel formuliert. Ein hohes Drehmoment würde im Endeffekt immer zu hoher Leistung führen, wenn die Drehzahl entsprechend hoch ist. Mehr sagt die Gleichung auch nicht aus. Nur leider ist ein hohes Drehmoment (sofern es sich aus grossem Hubraum entwickelt) nicht immer garant für hohe Leistung, da ja die durch das grosse Bauvolumen schweren Teile einer höheren Trägheit der Massen unterliegen. (siehe Dodge Viper - massig Hubraum, grosses Drehmoment, durch die schweren Teile geringe max Drehzahl (5500 ??) und daher auch verhältnismässig geringe Leistung - 550 PS werden auch aus kleineren Motoren über die Drehzahl produziert - stimmt.)
Ich denke also, dass ein verhältnismässig kleiner Motor (z.B. 2,2 Liter R6 aus dem BMW) mit Turbo das beste Ergebnis bringt. Der Turbo macht den fehlenden Hubraum wett und der Motor ist schön leicht.
Bei den Motorrädern ist es mit dem Drehmoment wirklich so wie Du vermutest. Also ccm Hubraum / 10 = Drehmoment. Die Maschinen wiegen heute fast alle das gleiche. Volle 600er ca 180 kg, volle 1000er ca 195 kg. Die Beschleunigung aus dem Stand wird vielleicht durch das Wheelen begrenzt, weiss ich nicht genau. Ich habe die 3 sekunden ganz gut hingekriegt. Vielleicht waren es auch vier bis 100.
Der Punkt ist, dass die grossen Zeitdifferenzen im Zwischenspurt NUR durch den Hubraum beeinflusst werden. Die 750er hat z.B. ca 140 PS, eine 1000er 150 - 160 PS, ist aber VIEL schneller von 60 auf 140 als die 750er. (ich glaube 12 sekunden zu 8 oder so - müsste nachsehen).
Die Übersetzungen sind in etwa gleich, die 750er bringt mit 6 gängen ca 275 km/h, eine 1000er knapp 290 auch mit 6 gängen.
Hoher Hubraum kommt schön von unten, daher der gute Zwischenspurt im rel. hohen Gang. So erkläre ich mir das.
Ich würde Leistung aus Hubraum immer Leistung aus Drehzahl vorziehen - ist ein rein subjektiver Geschmack, lässt sich nicht drüber streiten. Der eine mag kreischende vierzylinder, der andere bollernde Achter. Ich mag die Macht, mit der Grosshubige Autos von unten kommen.![]()