Bremsen entlüften mit Überdruck (Ölpumpe)

[MX518]

Hallo miteinander,

zum Entlüften der Kupplung habe ich mir einen Trick abgeschaut der bisher immer grandios funktioniert hat. Mit einer Art Ölpumpe, so ein Behälter bei dem der Inhalt mit einem Hebel herausgepumpt wird, angeschlossen über einen Schlauch am Entlüftungsnippel, pumpe ich die Bremsflüssigkeit einfach hoch in den Ausgleichbehälter (bis oben keine Luftblasen mehr herauskommen).

Spricht etwas dagegen so auch die Bremsen zu entlüften? Ich frage weil ich diese Methode noch nirgends gesehen/gelesen habe. Unterdruck am Entlüftungsnippel, Überdruck am Ausgleichsbehälter oder die Methode zu Zweit mittels pumpen am Pedal scheinen die geläufigen Methoden zu sein.

Gibt es hier jemanden der das auch so wie beschrieben an der Bremse macht? Gibt es Bedenken oder Gründe das so nicht zu machen?

Lg

MX518

[HansHansen]

Würde ich von abraten.

Tatsächlich ist es bei der Kupplung in manchen Fällen eine elegante Lösung, wenn man die Flüssigkeit von unten nach oben durchschiebt.
In Alt-Benz-Kreisen gibt es den Tipp mit einem 1-Meter-Schlauch aus der Bremse das Fluid unten in die Kupplung zu drücken.

Wie sieht es nun bei der Bremse aus?
Werkstätten arbeiten gerne mit einen Entlüftergerät. Wird oben auf den Behälter geschraubt und muss dicht sein.
Finde mal einer was passendes für den MX-5. Bei den Amis gäbe es den "Motive Products 0111".
Hier wird also von oben Druck auf die Bremse gegeben, Fluid wird auch nachgeschoben und man muss nur noch unten nacheinander die Entlüfternippel öffnen.

Nachdem bei der Bremse üblicherweise von oben nach unten entlüftet wird, würde ich mutmaßen, dass das ABS-Gerät in Gegenrichtung schwer bis gar nicht zu entlüften ist.
Falls das Ding böse leer ist, kann sogar sein, dass man es ansteuern müsste, um alle Luft rauszubekommen.

Sofern die Gefahr besteht, dass man von unten ein paar Luftblasen mit reindrückt, mir wäre die Gefahr zu groß, dass ich die aus dem ABS-Gerät nicht mehr rausbekomme.

Grüße
HansHansen

[GAFCOT]

Wenn Du Dir's einfacher machen willst, nimm Speedbleeder.

https://www.stahlbus.com/products/de...stem/index.php

[MX518]

@HansHansen:

Danke für deine, wie gewohnt promte und ausführliche Antwort selbst zu so einer trivialen Frage! Ich hoffe du bleibst diesem Forum noch lange genug erhalten, damit auch mein 3-jähriger Sohn irgendwann einmal von deiner Erfahrung und Hilfe profitieren kann, wenn er, so Gott will, irgendwann meinen MX-5 erbt (P.S. ich bin schon seit 2010 hier, vormals unter dem Benutzernamen "Nopasanti").

@GAFCOT: nett! Kannte ich noch gar nicht. Hast du das Teil selbst? Reicht nur eins davon (dass man rei-um benutz)? Insbesondere da ich meist keinen Helfer zur Hand habe wäre das wahrscheinlich eine gute Lösung.


Jedenfalls habe ich vorhin, da mein MX-5 kein ABS hat, meine beschriebene Methode mal ausprobiert (nach kompletten Wechsel aller Bremssättel, -Scheiben/Klötze, -Schläuche). Es hat tatsächlich NULL KOMMA NIX funktioniert. K.A. warum, ich habe durch jeden Zylinder in der richtigen Reihenfolge gut 50-100 mL, schließlich blasenfrei, in den Ausgleichsbehälter gepumpt, aber keinen Druck auf die Bremse bekommen. Rein theoretisch kann ich mir nicht erklären warum das so tatsächlich nicht funktioniert... naja, daher hatte ich aber auch hier nachgefragt, da es mir schon spanisch vorkommt, wenn so eine simple Methode nirgends beschrieben ist.

Letztendlich habe ich die konventionelle Methode "mit Helfer" in der Version "ohne Helfer" gemacht (Pumpen m. Pedal bis Druckaufbau, Ventil öffnen, sachte weiter Pumpen, Ventil zu, 2x wiederholen). Druck ist da, ordentlich Bremsen kann ich auch, aber ich merke noch, dass es mehr Kraft im Bein benötigt (also dass noch etwas Luft im System ist). Falls sich das bis zum Wochenende nicht gibt, wird meine Frau ran müssen

Eine Sache noch, ohne dass ich dafür ein neues Thema öffnen will... ich habe es nicht hinbekommen die Handbremse einzustellen. Die Methode ist mir zwar bekannt, aber irgendwie verpasse ich anscheinend den richtigen Punkt für die Einstellung über diese Inbusschrauben (Handbremse Einstellschraube ist locker). Muss man diese Inbusschrauben so weit anziehen, dass sich das mit aufgesetztem Rad nicht mehr von Hand drehen lässt? Ich habe halt nur soweit gedreht, dass die Nabe sich von Hand nicht mehr drehen lies und bin dann nochmal 3/4 zurück gegangen... das war wahrscheinlich viel zu locker?

[TristanL]

Es reicht, den Inbus 1/3 zurückzudrehen.
Meine Methode ist immer:
1. Handbremseinstellung im Innenraum komplett lockern
2. Inbus am Sattel so fest drehen, dass ich die Scheibe nicht mehr mit der Hand drehen kann. (Ob da jetzt die Felge drauf ist oder nicht ist egal, hab beides schon mit Erfolg gemacht)
3. Inbus 1/3 Umdrehung zurückdrehen.
4. Handbremse im Innenraum auf die gewünschte Clickzahl einstellen, ich mache meistens so 4 oder 5.

[GAFCOT]

@GAFCOT: nett! Kannte ich noch gar nicht. Hast du das Teil selbst? Reicht nur eins davon (dass man rei-um benutz)? Insbesondere da ich meist keinen Helfer zur Hand habe wäre das wahrscheinlich eine gute Lösung.

***Nein, hab ich noch nicht, man braucht vier davon.***


Eine Sache noch, ohne dass ich dafür ein neues Thema öffnen will... ich habe es nicht hinbekommen die Handbremse einzustellen. Die Methode ist mir zwar bekannt, aber irgendwie verpasse ich anscheinend den richtigen Punkt für die Einstellung über diese Inbusschrauben (Handbremse Einstellschraube ist locker). Muss man diese Inbusschrauben so weit anziehen, dass sich das mit aufgesetztem Rad nicht mehr von Hand drehen lässt? Ich habe halt nur soweit gedreht, dass die Nabe sich von Hand nicht mehr drehen lies und bin dann nochmal 3/4 zurück gegangen... das war wahrscheinlich viel zu locker?

Handbremsseil zum Einstellen aushängen, 1/3 zurück reicht.